Nur um einen Hauch hat Vincent Kriechmayr am Freitag seinen ersten Saisonsieg im Ski-Weltcup verpasst. Der Oberösterreicher musste sich im Wengen-Super-G dem Schweizer Franjo von Allmen nur um zehn Hundertstelsekunden geschlagen geben. Für den 23-jährigen Schweizer war es die Premiere als Sieger, zwei zweite Plätze und einen dritten Platz hatte er davor errungen. Dritter wurde mit dem im ersten Training gestürzten Stefan Rogentin (+0,58) ein weiterer Schweizer.
Kriechmayr war im Schlussabschnitt der Schnellste, ließ jedoch im Mittelteil zu viel Zeit liegen. „Es war eine ganz tadellose Fahrt“, sagte Kriechmayr im ORF-Interview. „Bei Langentrejen bin ich bei der Doppel-Links ein bisschen weit geworden, da ist es ein bisschen weich. Da habe ich nichts mehr zurückgekriegt vom Ski und habe richtig gemerkt, wie es mir das Tempo genommen hat.“ Eine Zehntelsekunde würde er schnell finden, das Gleiche gelte aber für Von Allmen, betonte Kriechmayr.
Das Ergebnis:
Für ihn war es der zweite Podestrang in diesem Jahr nach Platz zwei beim Super-G in Bormio. „Im Super-G zeigt es definitiv in die richtige Richtung. Werden wir sehen, was morgen bei der Abfahrt passiert“, meinte der 33-Jährige. Der Abfahrtsklassiker wird am Samstag ebenfalls um 12.30 Uhr gestartet. „Man sieht es mittlerweile, du darfst einfach nie zurückstecken, das ist mir heute gut gelungen. Aber morgen ist natürlich schon noch einmal eine andere Challenge.“
Von Allmen hat sein Potenzial bereits mehrfach gezeigt, für seinen ersten Sieg hätte sich der Lokalmatador aus dem Berner Oberland keinen besseren Platz aussuchen können. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl gehabt heute, von der Früh weg“, sagte er. Als neuer Marco Odermatt sehe er sich nicht. „Ich werde versuchen, meinen eigenen Weg zu machen – und Marco Odermatt zu toppen wird sicher schwer.“ Von Allmen sorgte in diesem Winter für den neunten Schweizer Sieg im 18. Männer-Rennen, Österreich ist noch ohne.
Odermatt mit ungewohnten Fehlern
Der Weltcup-Gesamtführende Odermatt kam diesmal nicht in die Nähe eines weiteren Podestplatzes bei den Lauberhornrennen. Zu oft verließ der 27-Jährige die Ideallinie, am Ende reichte es mit 1,04 Sek. Rückstand für ihn zum siebenten Platz. Zweitbester Österreicher war Lukas Feurstein (+1,32) als Zehnter. Stefan Babinsky (15./+1,60), Daniel Hemetsberger (16./+1,62) und Otmar Striedinger (21./+2,02) verpassten die Top Ten und damit Werbung in eigener Sache für ein WM-Ticket. Stefan Eichberger landete auf dem 23. Platz. Manuel Traninger (37.) und Stefan Rieser (42.) waren außerhalb der besten 30, Andreas Ploier schied aus.
„Ich glaube, die Fahrt war ganz okay“, meinte Feurstein. „Beim Start habe ich mich einfach noch ein bisschen schwergetan mit dem Schlittschuhschritt und allem Drum und Dran, da bin ich irgendwohin gestartet“, sagte der an der Hand gehandicapte Athlet. Auch das Kernen-S habe er nicht nach ganz dem Plan gemäß erwischt. „Es war jetzt doch schon teilweise brutal unruhig. Darum bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung bei der Nummer (26; Anm.). Jetzt hoffe ich, dass ich das nächste Mal eine bessere Startnummer habe.“ Der Vorarlberger kann damit auch mit einem WM-Startrecht im Super-G rechnen.
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