Traktorprotest in Wien

UBV wettert: „Auflagenflut wird immer schlimmer!“

Das geringe Einkommen der Bauern stößt beim Verbund auf starke Ablehnung.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Trotz Bedenken schloss die EU-Kommission im Dezember erfolgreich die Verhandlungen über den umstrittenen Mercosur-Deal ab. Der unabhängige Bauernverbund reagiert empört und findet sich am Donnerstag zu einer Traktor-Proteststernfahrt vor dem Wiener Parlament zusammen: „Wir tun das nicht, weil uns fad ist, sondern weil es um die Bauern geht!“

Der unabhängige Bauernverband zieht Bilanz: Das offensichtliche Scheitern der aktuellen Verhandlungen in Wien zur Bildung der neuen Bundesregierung spiegle die Agrarpolitik in Österreich und Europa wider. Der Verband zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft der Agrarpolitik in Österreich.

UBV: Einkommen der Bauern „eine Schande“
Vor allem in finanzieller Hinsicht stehe es laut UBV um die Bauern schlecht. Laut Grünem Bericht würden diese am Ende aller Einkommensklassen landen. Aus wirtschaftlicher Sicht bräuchten sie ihren Berechnungen zufolge ein zwei- bis dreimal höheres Einkommen, um „vernünftig“ über die Runden zu kommen. Denn der überwiegende Teil der Einkommen sei bei Bauern mit 16.000 vergleichsweise „eine Schande“, während Beamten ein Jahreseinkommen von 62.000 Euro erhalten würden.

Sie würden seit Jahren auf eine brutale Schieflage der Bauern bei den Einkommen hinweisen. Denn: Während bei den Ausgaben der Betriebsmittel indexgebunden die Ausgaben oft im zweistelligen Bereich teurer würden, stagnieren oder reduzieren sich die Einnahmen deutlich. 

Erstmals ruft der Unabhängige Bauernverbund zu einer Traktor-Proteststernfahrt aus vielen Teilen Österreichs zum Parlament auf.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Verband wirft Parteien Gleichgültigkeit vor
Der Unabhängige Bauenverband sieht die Schuld vor allem bei den Parteien und in der eigenen Vertretung und wirft ihnen Gleichgültigkeit vor: „Teilweise zuckt man die Schultern“, heißt es in einer Aussendung am Donnerstag. „Man versucht mit allen möglichen Auflagen die praxisuntauglichen Mittel zu rechtfertigen.“

Die Auflagenflut und die nicht mehr nachvollziehbaren Vorgaben werden jedes Jahr schrecklicher! Der UBV wird nun einen anderen Weg starten, um ein Bewusstsein für die Sorgen wie Herausforderungen der Bauern einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.

Der Unabhängige Bauernverbund in einer Aussendung

Viele Gespräche seien aussichtslos gewesen, konkrete Lösungsvorschläge wurden von den Verantwortlichen abgeschmettert. Sie rufen zu neuen Wegen der Agrarpolitik auf und wollen mit der am Donnerstag stattfindenden Traktor-Proteststernfahrt ein Bewusstsein für die Sorgen wie auch Herausforderungen der Bauern einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Im Anschluss soll ein Pressegespräch vor dem Parlament stattfinden.