Goldschatz gestohlen

Kelten-Bande: Coups wie im Film auch bei uns

Vier gut situierte Deutsche müssen sich am Dienstag in Ingolstadt (D) vor Gericht verantworten. Sie sollen bei einem spektakulären Einbruch in einem Museum im bayrischen Manching den ältesten keltischen Goldschatz gestohlen haben. Der Clou: Die Profibande schlug auch bei uns zu!

„Bei diesem Coup dürfte es sich um absolute Profis gehandelt haben“, zitierte die „Krone“ im September 2017 eine Mitarbeiterin jenes Supermarktes in Mistelbach (NÖ), in dem eine Bande einen Bankomat im Eilzug-Tempo geplündert hatte. Die Frau hatte recht, wenngleich es viele Jahre gedauert hat, bis die deutsche Sonder-SOKO „Oppidum“ die Einbrecher ertappte.

Nobelbande machte acht Millionen Euro Beute
Der Clou: Es handelt sich offenbar um jene Tätergruppe, die vor zwei Jahren bei einem spektakulären Einbruch in ein Museum im bayrischen Manching den größten im 20. Jahrhundert bei Grabungen gefundenen keltischen Goldschatz gestohlen hat. Laut „Bild“-Zeitung legten die Diebe rund um das Kelten-Museum 14 Mobilfunkmasten lahm, brachen eine Vitrine auf und entkamen innerhalb von acht Minuten mit 483 2100 Jahre alten Goldmünzen.

Eine DNA-Spur auf einem in einem Weiher gefundenen blauen Brecheisen führte schließlich zu der Bande. Es handelt sich um vier gut situierte Deutsche, darunter der 44-jährige Berliner Weinhändler Maximilian S. Die Männer sollen für Dutzende Coups mit insgesamt acht Millionen Euro Beute verantwortlich sein. Den Nobel-Dieben wird am kommenden Dienstag im Landgericht Ingolstadt in Deutschland der Prozess gemacht.

Beim prominentesten Diebesgut handelt es sich um diesen Keltenschatz. Im niederösterreichischen Mistelbach plünderte die Bande diesen Bankomat. (Bild: Krone KREATIV/Frank Maechler, AFP/Christof Stache)
Beim prominentesten Diebesgut handelt es sich um diesen Keltenschatz. Im niederösterreichischen Mistelbach plünderte die Bande diesen Bankomat.
Die historischen Münzen wurden offenbar eingeschmolzen. Gefunden wurden lediglich diese Brocken. (Bild: Privat)
Die historischen Münzen wurden offenbar eingeschmolzen. Gefunden wurden lediglich diese Brocken.

Neben dem Diebstahl des keltischen Goldschatzes, der offenbar eingeschmolzen wurde und von dem nur noch ein paar Klumpen gefunden wurden, sind zig Fälle von schwerem Bandendiebstahl angeklagt. Darunter eben auch der Supermarkteinbruch in Mistelbach.

Einbruch wie in einem Gangsterfilm
In schwarzen Overalls mit Sturmhauben, Brecheisen, Schraubendreher und Winkelschleifer ausgestattet, lief der Einbruch offenbar ab wie in einem Gangsterfilm: So sollen die Deutschen bei acht Straßenlaternen rund um den damaligen Merkur-Markt die Sicherungen herausgenommen und im Verteilerkasten Kabel durchgeschnitten haben, um die Alarmanlage außer Betrieb zu setzen. Mit einem Brecheisen öffneten sie den Notausgang, flexten mit dem Winkelschleifer den dortigen Bankomaten auf – Beute: 87.000 Euro. Danach dürften sie den Geldautomaten mit Reinigungsmitteln aus dem Markt übergossen haben, um ihn abzukühlen und um Spuren zu verwischen.

Die „Krone“ berichtete 2017 über die professionellen Coups in Niederösterreich, die nun geklärt scheinen. (Bild: Krone KREATIV)
Die „Krone“ berichtete 2017 über die professionellen Coups in Niederösterreich, die nun geklärt scheinen.

Und noch ein weiterer Einbruch in Österreich soll auf das Konto der Keltengold-Diebe gehen. Im Oktober 2017 drangen sie in einen Supermarkt in Krems (NÖ) ein. Dort schäumten die Einbrecher die Alarmanlage mit Bauschaum aus und überklebten diese mit einem schwarzen Klebeband. Sie zerstörten die Notbeleuchtung und flexten im ersten Stock einen Tresor auf, in dem sich 25.000 Euro befanden.

Bizarre Techniken, um Spuren zu verwischen
Spuren verwischte die Bande diesmal mit dem Inhalt eines Feuerlöschers. In weiteren Fällen nutzten sie Ketchup, Orangensaft und Coca-Cola. Die „Krone“ wird über den aufsehenerregenden Prozess berichten.

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