"Gut ausgegangen"

Fünf Kinder aus reißendem Fluss in Salzburg gerettet

Österreich
18.06.2013 08:47
Dramatische Szenen haben sich am Montag an der Königsseeache in Salzburg abgespielt: Kurz vor 18 Uhr gerieten fünf Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren in eine Wasserwalze. Mehrere Badegäste retteten drei der Kinder aus den reißenden Fluten. Zwei Kinder sowie ein Helfer wurden von den Einsatzkräften geborgen und ins Spital eingeliefert.

"Zuerst haben alle Kinder noch gelacht", schilderte der 18-jährige Christopher Schwaiger (3. Bild, links), der sich mit seiner Freundin an der Königsseeache gesonnt hatte: "Dann ging alles irrsinnig schnell." Die Kinder wollten sich - wie offenbar schon mehrere Male zuvor - den Fluss hinuntertreiben lassen, übersahen dabei aber eine zwei Meter hohe Sohlstufe und gerieten in eine Wasserwalze. 

Schwaiger reagierte sofort. Er bekam ein Kind zu fassen und zog es aus dem Wasser. Mehrere Badegäste und Passanten hörten ebenfalls die Schreie der Kinder und stürzten sich in die Fluten. Darunter auch Armin Redzic (3. Bild, rechts), obwohl seine linke Hand eingegipst ist: "Ich haben zwei Kinder aus dem Wasser gezogen - und einen Erwachsenen, der helfen wollte, aber selbst in Not geriet."

Rettungshubschrauber auf Sandbank gelandet
Der Rettungshubschrauber C6 landete direkt auf einer Sandbank in der Ache, er nahm einen der Retter an Bord. Der Mann war vorübergehend bewusstlos, er wurde aber nicht schwer verletzt und ist mittlerweile wieder wohlauf.

Rudolf Wessely, Feuerwehrkommandant von Hallein, war als einer der Ersten am Einsatzort: "Wir waren mit 29 Leuten dabei, dazu noch die Feuerwehren aus Puch und Niederalm." Die Wasserretter aus der Stadt Salzburg, aus Seekirchen und Bischofshofen waren ebenfalls im Einsatz. Neben C6 kam auch die Libelle des Innenministeriums zum Einsatz.

"Die Ache ist an dieser Stelle gewaltig und reißend"
Wessely: "Die Ache ist an dieser Stelle gewaltig und reißend. Dazu kommt, dass auch die Wehr bei Urstein offen ist und der Sog in Richtung Salzach deshalb natürlich sehr groß ist." Wegen der extremen Strömung sicherten sich Wasserretter und Feuerwehrmänner zunächst mit Seilen, um dann Zentimeter für Zentimeter die Ache abzusuchen. Wessely: "Die Angaben waren im allgemeinen Durcheinander etwas verwirrend, wir wollten ausschließen, dass tatsächlich, wie zuerst angenommen, ein Helfer in den Fluten verschwunden war."

Drei Kinder von Ersthelfern unverletzt geborgen
Kurz vor 21 Uhr beendeten die Einsatzkräfte die Rettungsaktion: "Alles ist Gott sei Dank gut ausgegangen", so Wessely. Das Rote Kreuz fuhr zwei der Kinder ins Krankenhaus, eines der Kinder war stark unterkühlt. Die anderen drei konnten von den mutigen Ersthelfern unverletzt geborgen werden.

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