Commerzialbank-Pleite

Na, wenn der Herr Pucher etwas verlangt …

Burgenland
16.01.2025 17:00

In einer damals 19-Jährigen fand Commerzialbank-Pleitier Martin Pucher eine willfährige Gehilfin, die seine Machenschaften jahrzehntelang bedingungslos verschleierte. Während Pucher beim Prozess in Eisenstadt durch Abwesenheit glänzt, hält die Frau stellvertretend beide Wangen hin.

Am liebsten möchte man Franziska Klikovits ein Stück Brot schenken, wenn sie so dasitzt auf der Anklagebank am Landesgericht Eisenstadt: Abgemagert bis aufs Existenzminimum. Die Haare im Gesicht, damit sie keiner erkennt. Der Blick gesenkt, wenn über sie und ihre mutmaßlichen Straftaten gesprochen wird.

Tausende Sparer betrogen
Wir wollen dem Spruch des Schöffensenats nicht vorgreifen, aber – und das gibt die 59-Jährige auch unumwunden zu: Sie ist vollinhaltlich schuldig, Tausende Einleger der Commerzialbank Mattersburg um zig Millionen betrogen zu haben. Dabei dürften die Beweggründe nicht in Geldgier gelegen haben – Bankvorstände heben ja in der Regel unter einem fünfstelligen Monatssalär nicht einmal das Telefon ab. Egal, geblieben ist Klikovits nichts von allfälligen Ersparnissen, die flossen in die Konkursmasse. Das derzeitige Gehalt als Angestellte wird mit Monatserstem gepfändet.

„Ich kann es nicht ungeschehen machen“
Klikovits spricht mit lauter Stimme. Auch und vor allem, weil sie nichts zu verheimlichen hat. Mehr als 50-mal musste die Burgenländerin bei der WKSta vorstellig werden, um ihren Beitrag zur Aufarbeitung der Commerzialbank-Pleite zu leisten. „Ich kann es nicht ungeschehen machen“, sagt sie nun vor Gericht.

Ein Arbeitstag dauerte bis 3 Uhr
Als 19-Jährige dockte Klikovits bei der Commerzialbank als Schalterbedienstete an. Sie dürfte der Herrschsucht und dem Charme des Martin Pucher erlegen sein. Was ist denn schon ein einziger gefälschter Kontoauszug, wenn Herr Zampano das verlangt? 1997 wurde Klikovits Vorstandsmitglied – andere hätten die Malversationen sofort durchschaut. Die Frau war nun zum Schweigen verurteilt. Arbeitete jeden Tag bis drei Uhr Früh, um Puchers Machenschaften zu verschleiern.

Eine Frage noch ...
Pucher soll zu krank sein, um sich zu verantworten. Anzunehmen, dass die getreue Mitarbeiterin statt ihm ins Gefängnis geht. Hoch erhobenen Hauptes, mit der Frage im Hinterkopf: Und was ist eigentlich mit ihm?

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Burgenland Wetter
2° / 4°
Symbol Nieseln
1° / 4°
Symbol bedeckt
2° / 5°
Symbol Nieseln



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt