Ex-OÖ-Top-Judoka

Schlaganfall mit 44 folgt Kampf, den er nie wollte

Oberösterreich
17.01.2025 12:17

Schlimmer hätte das Jahr für ihn nicht beginnen können. Beim Activity-Spielen im Urlaub erlitt der Oberösterreicher Michael Mirschitzka mit erst 44 Jahren einen Schlaganfall. Nun braucht der Physiotherapeut, der früher als Top-Judoka für Mühlviertel und im Nationalteam kämpfte, selbst Hilfe. 

Zwei Stunden nachdem er am 2. Jänner mit seiner Freundin Sina im Lieblingshotel in Kufstein eingetroffen war, bemerkte er beim Activity-Spielen zuerst eine Sprachstörung. Die schlagartig vorbei war, als der Schock der Taubheit des linken Arms auftrat. „Ich konnte den Arm und die Finger plötzlich keinen Millimeter mehr bewegen. Sina wies mich an, mich flach auf den Boden zu legen und tief zu atmen, um Panik zu vermeiden. Wegen der gleichzeitig aufgetretenen Taubheit im linken Bein bin ich auf dem Boden aufgeschlagen und im Zimmer gestürzt, hab’ dabei den Tisch mit umgerissen.“ So schildert Michael Mirschitzka die dramatischen Szenen, die der Ex-Nationalteam-Judoka erlebte: „Meine größte Angst - die vor Lähmungen – wurde wahr.“

„Lähmungen waren immer mein Alptraum“, sagt Mirschitzka (Bild: Michael Mirschitzka)
„Lähmungen waren immer mein Alptraum“, sagt Mirschitzka

Stress und Übergewicht 
Schlaganfall – und das mit erst 44 Jahren! Mit der Rettung ging’s ins Spital, erhielt er nach dem Schädel-CT eine Lyse-Injektion für das verstopfte Gefäß bei der capsul interna im Stammganglienbereich der rechten Großhemisphere, konnte dann die Finger wieder ein bisschen bewegen, den Oberschenkel ein bisschen heben. Seither laufen die Untersuchungen nach der Ursache. „Die unklar ist“, so der 44-Jährige, der über sich sagt: „Ich hab’ auch nach der Karriere etwa beim Boxen oder Bergsteigen Sport getrieben. Ich hab’ aber Übergewicht und der heimtückische Stress war immer mein Begleiter. Letztes Jahr hatte ich Stress auf allen Ebenen – psychisch, physisch und emotional“, so „Mirschi“, der geistig und verbal voll da ist, sich nun aber körperlich ins Leben zurückkämpfen muss.

Der Physiotherapeut muss seine Praxis schließen, er bleibt aber optimistisch. (Bild: Michael Mirschitzka)
Der Physiotherapeut muss seine Praxis schließen, er bleibt aber optimistisch.

Physiotherapeut muss Praxis schließen
„Ein Kampf, den ich nie kämpfen wollte“, nickt der Urfahraner, der am Donnerstag zumindest einmal das Spital verlassen konnte: „Das Stehen geht schon gut, das Gehen wird langsam, der Arm ist noch schwach.“ Seine Praxis muss der Physiotherapeut, der zuvor anderen half und nun selbst auf Hilfe angewiesen ist, schweren Herzens schließen, will dafür künftig das Untergeschoss im Haus nützen: „Es ist angesichts der Lage finanziell nicht zu stemmen“, sagt der Mann, dem nun die lange Reha bevorsteht und dessen Freundeskreis ein Spendenkonto einrichtete. „Ich erfahre so viel Hilfe und Support. Auch dank der positiven Energie, die mir auch die Judo-Familie gibt, geht’s bergauf. Danke!“
 I-BAN des eingerichteten Spendenkontos: AT86 3430 0000 0033 9242

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