Mit Georg Tazoll verabschiedet sich Österreichs längstdienender Landesrettungskommandant in den Ruhestand. Die „Krone“ besuchte den 64-Jährigen am letzten Arbeitstag und sprach mit ihm über die Vergangenheit und die Herausforderungen der Zukunft.
„Krone“: Mit 23 Dienstjahren sind Sie dienstältester Landesrettungskommandant in Österreich. Wie sind Sie eigentlich zum Roten Kreuz gekommen?
Georg Tazoll: Nach der Schule wollte ich was Soziales machen. Und dann bin ich im Dezember 1979 zum Roten Kreuz gegangen und am 1. Jänner 1980 war ich schon als Beifahrer eingeteilt. Über die Jahre habe ich viele Ausbildungen gemacht und in weiterer Folge habe ich mich dann für den Katastrophendienst interessiert. Dann habe ich die notwendigen Ausbildungen gemacht und mit 2002 wurde ich schließlich Landesrettungskommandant.
In der Zeit erlebt man mit Sicherheit viele einschneidende Erlebnisse?
Natürlich. Besonders schrecklich war das Unglück am See in St. Andrä und das Hochwasser in Lavamünd. Wenn man sieht, dass Menschen von einer Minute auf die andere alles verlieren. Damals war ich wirklich sprachlos. Aber es gab nicht nur Negatives, sondern auch viel Positives. Unter anderem haben wir die Euro 2008 abgewickelt.
Das Rote Kreuz und die Freiwilligkeit sind stark im Wandel. Welche Herausforderungen kommen auf die Einsatzorganisationen zu?
Mittlerweile haben wir 1200 Hauptberufliche. Wo ich angefangen habe, waren es noch 130. Und eine wichtige Stütze sind auch die Zivildiener. Um die Herausforderungen der Zukunft bewerkstelligen zu können, sollte es aber ein soziales Jahr für Männer und Frauen geben. Natürlich gegen eine faire Bezahlung von staatlicher Seite.
Viele langdienende Rot-Kreuzler bleiben auch nach dem Pensionsantritt dem Roten Kreuz ehrenamtlich erhalten. Können Sie sich das auch vorstellen?
Das Rote Kreuz ist eine Säule in meinem Leben. Aber ich muss sagen, nach 45 Jahren Rotes Kreuz, möchte ich mir mehr Zeit für meine Familie nehmen. Dem Roten Kreuz werde ich natürlich nicht den Rücken kehren. Was ich mir durchaus vorstellen könnte, dass ich mich im sozialen Bereich, wie dem Besuchsdienst, einbringe. Und natürlich will ich auch in Zukunft mein Wissen und meine Expertise dem Roten Kreuz zur Verfügung stellen. Und auch bei der heurigen Bundesübung, die in Kärnten stattfindet, werde ich mich noch einbringen.
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