„Krone“-Kommentar

Vom Dachstein bis zur Sav

Analysiert für die „Krone“: Andreas Mölzer

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Just das Außenministerium unseres Nachbarstaates Slowenien rief den steirischen Landeschef Mario Kunasek dieser Tage „zur Besonnenheit“ auf. Der Grund für diesen „Ordnungsruf“ war die Absicht der steirischen Landesregierung, die Landeshymne in die Verfassung aufzunehmen. So wie dies andere österreichische Bundesländer längst getan haben.

EINERSEITS könne man die Erregung in Lubljana/Laibach schon verstehen, heißt es in dieser Landeshymne doch, die Steiermark reiche „Hoch vom Dachstein an, bis ins Wendenland am Bett der Sav“. Und diese Save fließt bekanntlich mitten durch slowenisches Territorium.

ANDERERSEITS sollte schon klar sein, dass dieses Lied aus den Tagen der Monarchie stammt, in denen die ehemalige Untersteiermark, heute auf Slowenisch „Stajerska“, noch bei Österreich und die Save der Grenzfluss war. Und Ängste, dass etwa die Feuerwehr von Radkersburg oder jene von Leutschach die slowenische Grenze überschreiten könnte, um wegen der Landeshymne die Untersteiermark zurückzuholen, sind relativ unberechtigt.

Überdies sollte man im slowenischen Außenministerium bedenken, dass auf den slowenischen Cent-Münzen der Kärntner Fürstenstein abgebildet ist. Nationalbewusste Slowenen betrachten ja das alte Karantanien rund um den Kärntner Herzogstuhl und den Fürstenstein als „Wiege des slowenischen Volkes“. Und das ist hoffentlich auch kein territoriales Anspruchsdenken.