Bogdan Grad (29) bestreitet am 1. Februar seinen Debütkampf in der UFC. In Graz arbeitet er seit Jahren auf diesen Moment hin – mit eisernem Willen und ganz großem Herz. Die „Krone“ hat ihn vor dem Abflug nach Saudi-Arabien besucht.
Der Blick von 30.000 Zuschauern wird am 1. Februar auf Bogdan Grad gerichtet sein, wenn der Grazer in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sein Debüt in der milliardenschweren Kampfsport-Liga UFC feiert. „Die brandneue Halle wird beben, ist meines Wissens auch schon ausverkauft“, freut sich der 29-Jährige auf den bislang größten Kampf seiner Karriere.
Im August schaffte er im zweiten Anlauf die „Qualifikation“ für die UFC, die Königsklasse des sogenannten „Mixed Martial Arts“ (MMA). Athleten, die dort antreten, müssen in den unterschiedlichsten Kampfsportdisziplinen bewandert sein – vom Kickboxen bis zum Ringen. Grad selbst hat erst im Oktober nach zehnjähriger Vorbereitung den Schwarzen Gürtel im „Brazilian Jiu Jitsu“ erlangt.
Teil der Milliarden-Liga
Dass er am Sonntag mit einem siebenköpfigen Betreuer-Team nach Riad fliegen darf, verdankt Bogdan einem Sieg über den Texaner Michael Aswell im vergangenen August in Las Vegas. Der Kampf wurde damals von Serien-Boss Dana White sogar als „einer der besten, den es in der ’Contender-Serie’ (so der Name der UFC-Quali) je gegeben hat“ tituliert.
Ein Ritterschlag von jenem Mann, der die Kampfsportliga vor 24 Jahren für zwei Millionen US-Dollar gekauft und zu einem weltweiten Spektakel mit rasant steigenden Zuschauerzahlen ausgebaut hat. Aktuell wird der Wert der UFC auf zwölf Milliarden Dollar geschätzt – und Grad ist nun Teil davon.
„Unbeschreibliches Gefühl“
„Es war schon damals ein unbeschreibliches Gefühl, das jetzt in den letzten Wochen vor dem Kampf aber nochmal deutlich intensiver geworden ist. Ich realisiere erst jetzt so richtig, was ich da geschafft habe“, so Grad, der jetzt durchstarten will: Mit einem Sieg gegen den Brasilianer Lucas Alexander, der auch „der Löwe“ genannt.
„Er ist etwas größer als ich, ein guter Standkämpfer mit großer Reichweite. Ich habe in den letzten zweieinhalb Monaten gezielt auf ihn hintrainiert und werde als Sieger aus dem Ring steigen“, erklärt der Grazer selbstbewusst. An sechs Tagen pro Woche schuftet er im „Champions Gym“ der Kampfsport-Urgesteine Gerhard und Michael Ettl. Findet sich dort kein Sparringpartner, der bei körperlichen Werten und Kampfstil dem jeweils nächsten Gegner entspricht, wird kurzerhand ein passender Mann eingeflogen.
Alles für die UFC-Karriere
„Seit acht Jahren ist alles in meinem Leben auf meinen Sport ausgerichtet. Es gibt für mich keine Partys, keinen Alkohol und keine Aktivität, die mich nicht sportlich weiterbringt“, so Grad über seine eiserne Disziplin. Die er auch während seines mehrtägigen Aufenthalts in Riad an den Tag legen muss: „Bei der Abwaage werde ich 66 Kilo haben, wenn ich 30 Stunden später in den Ring steige, werde ich auf 73 Kilo kommen.“
Von den Millionen-Prämien der ganz großen Superstars der Szene (im Hauptkampf in Riad tritt etwa Israel Adesanya an, der in der UFC bereits über zehn Millionen US-Dollar verdient hat) ist das Grazer Kämpferherz noch entfernt. Sein Einstiegsvertrag sichert ihm zunächst vier Einsätze zu. Falls er das Publikum und vor allem UFC-Boss Dana White von seinen Qualitäten überzeugt, könnte die Karriere noch mehr Fahrt aufnehmen.
Papa erstmals mit dabei
Ein Geschenk gab‘s aber schon vorab vom langjährigen Förderer Klaus Leutgeb: Der bekannte steirische Unternehmer lässt Bogdans Vater nach Saudi-Arabien einfliegen, der zum ersten Mal einem Kampf seines Sohnes außerhalb Österreichs beiwohnen wird. Dafür hat er sich die richtige Kulisse ausgesucht.
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