In Ausnahmesituationen bietet das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes seine Hilfe an und versucht „die Wiedergewinnung der Handlungsfähigkeit der Angehörigen“. Das Verhalten der Betroffenen ist aber nie gleich, müssen die Helfer schnell und flexibel reagieren.
Ein ungewöhnlicher Einsatz sorgte am Dienstagabend in der Waldeggstraße oberhalb des Linzer Bahnhofs für Aufsehen. Wie berichtet, waren nach dem natürlichen Tod einer Frau drei Angehörige aus Trauer kollabiert. Für Silvana Breuer-Kuntner, organisatorische Leitung vom Kriseninterventionsteam und Stressverarbeitung beim Roten Kreuz OÖ, keine ungewöhnliche Reaktion: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind darauf vorbereitet, es wird auch in der Schulung darauf geschaut.“
Nach Indikationsliste alarmiert
Die freiwilligen Mitarbeiter der Krisenintervention werden nach einer Indikationsliste zu besonders tragischen Fällen gerufen. Dazu zählen plötzliche Todesfälle (egal ob bei einem Unfall oder natürlich), vermisste Personen, Suizid oder Suizidversuch, schwere Unfälle oder der Tod von Kindern und wenn die ganze Lebensgrundlage plötzlich wegbricht – etwa durch einen Brand.
Wiedergewinnung der Handlungsfähigkeit
„Ziel ist die Wiedergewinnung der Handlungsfähigkeit der Angehörigen. Jeder Mensch reagiert aber anders. Manche haben das Bedürfnis zu weinen, zu schreien oder sich zurückzuziehen. Auch jede Familie reagiert in ihrem Familiensystem anders, oft machen sie es sich in ihrem kleinen Kreis selbst aus“, so Breuer-Kuntner.
Jede Familie ist in ihrem Familiensystem anders aufgestellt. Zum Teil machen sie es im kleinen Kreis untereinander aus.
Silvana Breuer-Kuntner, Kriseninterventionsteam beim Roten Kreuz OÖ
Das Angebot der Krisenintervention ist ein einmaliges. „Unsere Einsätze dauern in der Regel zwischen drei und vier Stunden“, so die Expertin. Braucht man danach noch weitere Hilfe wird man an die Krisenhilfe (0732/2177), welche 24 Stunden am Tag erreichbar sind, weitervermittelt
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