Finaler Countdown

Das tun die Politiker bis zur ersten Hochrechnung

Wer steht wann auf? Wie wird der Wahlsonntag verbracht? Und wie bringen sich die Spitzenkandidaten in Stimmung? Die „Krone“ hat nachgefragt.

(Bild: Krone KREATIV/tock.adobe.com, Reinhard Judt, zVg, Vienna Press / Andreas Tischler, ÖVP-Büro, Mili Badic, Reinhard Holl)

Heute ist der Tag der Entscheidung. Nervenkitzel vor der Landtagswahl im Burgenland ist vorprogrammiert. Deshalb wollen die Spitzenkandidaten bis zum Eintrudeln der Wahlergebnisse entspannen. Jeder auf seine Art.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, weiß „Early bird“ Norbert Hofer. Also wird der Wecker heute auf sieben Uhr gestellt. Gleich nach dem Aufwachen will der FPÖ-Spitzenkandidat auf dem Rudergerät trainieren oder sich bei Schönwetter auf sein Fahrrad schwingen: „Danach mache ich Yogaübungen und trinke einen Kaffee. Frisch geduscht geht es dann ins Wohnzimmer, um ein bisschen mit meiner Frau Verena zu tratschen und unsere Hündin Jessy zu streicheln. Unser Kater liegt üblicherweise auch bei uns am Sofa.“

Norbert Hofer gibt schon im Morgengrauen Stoff und startet sportlich durch. 

(Bild: privat)

Hofer selbst hat schon am vorgezogenen Wahltag seine Stimme abgegeben. Trotzdem begleitet er seine Frau zum Gemeindeamt in Pinkafeld: „Zu Mittag werden wir daheim essen und auf die ersten Wahlergebnisse, die aus Sprengeln hereinkommen, warten. Am frühen Nachmittag brechen wir nach Eisenstadt auf.“ Ob er ein Stoßgebet zum Himmel schicken wird? „Die hebe ich mir für Notsituationen auf. Eine solche wird es heute hoffentlich nicht geben. Am Abend werde ich mich aber beim Herrgott bedanken, dass wir einen so positiven Wahlkampf erleben durften. Mein Motto: Ich gewinne auf jeden Fall – entweder die Wahl oder an Zeit.“ 

Ausschlafen und brunchen
Anja Haider-Wallner von den Grünen wird „nicht vor 09.30 Uhr“ aus den Federn kommen. Sie war gestern am Pfadfinderball in Mattersburg und will ausschlafen. Nach dem Aufstehen wird sie mit Yoga-Übungen in den Tag starten, zu Mittag beim Geburtstagsbrunch ihrer Cousine vorbeischauen und sich auf den Abend einstimmen: „Ich stelle mir einfach vor, dass wir alle jubeln und uns in die Arme fallen, wenn die Hochrechnung da ist und manifestiere jetzt schon eine Zukunft mit Umwelt- und Bodenschutz, lebendigen Ortskernen und einer transparenten Politik. Außerdem haben mein Team und ich eine „Lieber GRÜN als grantig“-Playlist erstellt, die gute Laune macht und die wir beim Warten auf die Ergebnisse hören werden. Auch die Hufeisen-Brosche, die mir eine Freundin geschenkt hat, wird mir hoffentlich Glück bringen.“

Hans Peter Doskozil mit Gattin Julia und Glücksbringer in Mariazell.

(Bild: Julia Doskozil)

Smoothie schlürfen
Und wann ist bei SPÖ-Chef und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Tagwache? „So spät wie möglich! Ich zögere das Aufstehen grundsätzlich gerne hinaus. Meine Frau ist schon um 5 Uhr munter und bereitet Haferporridge und ein vitaminreiches Getränk für mich zu. Das gibt Energie!“ Um 10 Uhr wird in Oberwart gewählt. Danach geht’s vom Bezirksbüro aus nach Eisenstadt. „Julia steckt mir bestimmt unseren gemeinsamen Glücksbringer in die Tasche, eine kleine Figur, die sie bei wichtigen Terminen immer bei sich hat“, sagt Doskozil, der den gestrigen Tag übrigens in Mariazell verbrachte, um sich ein wenig zu besinnen und zu entspannen: „Nach meiner Genesung hatten wir diesen Termin gleich ins Auge gefasst.“

Christoph Schneider geht spazieren und betet insgeheim: „Lieber Gott, lass es Pink werden!“

(Bild: zVg)

Stärkung mit KI-Song
NEOS-Mann Christoph Schneider geht’s ebenso mit klarem Geist an: „Ich trinke jeden Morgen einen halben Liter Wasser auf ex. Danach gibt’s Marmeladenbrot mit Andauer Traubenmarmelade und Kaffee.“ Anschließend steht ein Spaziergang mit seiner schwangeren Freundin Nicole und den Hunden am Programm. Zu Mittag trifft sich die Familie bei der Oma, die Schneider mit einem Essen überraschen wird: „Hinterher lege ich mich hin und höre meine Lieblingssongs von Wanda, Avici und Seiler & Speer. Mit dabei ist auch unser Wahlkampfabschluss-Song, den wir mit KI-Hilfe geschrieben haben.“

Géza Molnár besucht einen Freund in dessen Lokal und stoßt mit Sohn Géza an. 

(Bild: Reinhard Judt)

Fasten und laufen
Géza Molnár von der Liste Hausverstand will um 08.30 Uhr mit seinem „Töchterl Anna“ wählen gehen. Auf ein ausgiebiges Frühstück verzichtet er davor, „eine Banane und ein Proteinriegel“ tun’s auch! Danach besucht er die Sonntagsmesse: „Innehalten tut gerade nach dem Wahlkampf gut. Außerdem will ich mich für die schönen Erlebnisse und den Idealismus meiner Kandidaten und Helfer bedanken.“ Mittagessen ist keines geplant: „Ich werde nur auf einen Sprung in der Pizzeria meines Freundes Mehdi vorbeischauen. Dort gibt’s Kaffee. Außerdem darf ich mir zwei, drei warme Pizzastangerl aus dem Ofen stibitzen. Danach gehe ich laufen, um den Kopf frei zu kriegen. Am Nachmittag feiert mein Sohn Geburtstag. Dort darf ich natürlich nicht fehlen.“

Christian Sagartz macht am Gemeindeamt ein Kreuz und danach in der Kirche.

(Bild: Reinhard Judt)

Wählen und beten
Und wie nutzt ÖVP-Hoffnung Christian Sagartz den Wahlsonntag? „Ich gehe um 09.30 Uhr in meiner Heimatgemeinde Pöttsching wählen und um 10 Uhr in die Messe. Danach gibt es Mittagessen und ab Nachmittag warte ich auf die Ergebnisse.“