Die Großfahndung nach dem flüchtigen Schützen Benjamin R. ist beendet, er wurde in seinem Heimatort in Bayern tot aufgefunden. Zuvor hatte er offenbar aus Eifersucht dreimal geschossen. Das Opfer Kurt H. überlebte nicht, er starb in den Händen der Retter.
Kurz vor neun Uhr schallten im beschaulichen Oberkappel im Bezirk Rohrbach Schüsse. Nach dem, was bisher bekannt ist, hat ein Deutscher den neuen Liebhaber seiner Noch-Ehefrau, mit der er in Scheidung lebt, mit drei Schüssen niedergestreckt. Die Waffe: eine Pistole. Das 51-jährige Opfer Kurt H. erlitt lebensbedrohliche Verletzungen, Sanitäter und Notarzt des Roten Kreuzes kämpften fast eine Stunde um das Leben des Mühlviertlers, der allerdings nicht zu retten war – er starb.
Tot neben Auto gefunden
Die Großfahndung nach dem Verdächtigen, dem Deutschen Benjamin R. (44), wurde mittlerweile beendet – der mutmaßliche Täter wurde an seinem Wohnort im bayrischen Gottsdorf tot neben seinem Auto gefunden. Er dürfte Suizid begangen haben. Das Großaufgebot der Exekutive hat den Einsatz in Oberkappel, das direkt an der bayrischen Grenze liegt, beendet. Auch die deutsche Polizei war aktiviert.
Nachbar hörte drei Schüsse
Der Täter hatte sich in der Früh in das Zwölfparteienhaus in Hanglage begeben, dessen Eingangstür nie versperrt war. Als er an der Wohnungstür anläutete, öffnete Kurt H. selbst die Tür. Der Nachbar hörte drei Schüsse, die auf Opfer abgegeben wurden.
Noch-Ehefrau musste Tat mitansehen
Entgegen erster Informationen war die Noch-Ehefrau (43) von Benjamin R. während der Tat vor Ort. Sie musste mitansehen, wie der Täter ihren neuen Freund niederstreckte, blieb aber verschont. Sie war es auch, die anschließend den Notruf wählte. Die gemeinsamen Kinder, die 14-jährige Tochter und der 18-jährige Sohn, waren unterdessen bei Benjamin R. in Bayern zu Hause. Nach der Tat raste der Amokschütze mit seinem grünen Pkw dorthin zurück.
Kein zweiter Fall Drexler
„Wir gehen nicht von einer potenziellen Gefahr für Unbeteiligte aus. Es ist kein zweiter Fall Drexler“, wollte die Polizei beruhigen. Und sie sollte recht behalten – nach nur knapp zweieinhalb Stunden war die Fahndung beendet. Die Suche nach Roland Drexler hingegen hatte die Bevölkerung rund um Altenfelden – das etwas südöstlich von Oberkappel liegt – eine ganze Woche lang in Atem gehalten und die Region in eine Festung verwandelt.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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