Ein explizit warmherziger Empfang war's (erwartungsgemäß) nicht – ein solcher Abschied ebenso wenig. Danielle Collins wurde am Samstag in der Rod Laver Arena sowohl beim Einmarsch als auch – nach Niederlage und mit lädiertem Knie – beim Abschied intensiv ausgebuht.
Gewissermaßen stand ein US-Derby auf dem Programm. In der dritten Runde der Australian Open bekam's Collins am Samstagvormittag mit ihrer Landsfrau Madison Keys zu tun. Und die Zuschauer empfingen sie mit einem veritablen „Buh“-Konzert. Laute Missfallensbekundungen. Hörte sich so an, als wäre das Tischtuch zwischen Collins und dem australischen Publikum dauerhaft zerschnitten.
Sportlich ist das Abenteuer nach zwei Sätzen (4:6, 4:6) für Collins zu Ende. Im zweiten Satz musste sie am Knie behandelt und selbiges einbandagiert werden. Wer dachte, dass das das Publikum gnädig stimmen würde, lag falsch. Auch zum Abschied und mit lädiertem gab‘s intensive Buh-Rufe. Ganz konnte sich Collins dann doch nicht einen Seitenhieb verkneifen. Sie winkte zynisch mit dem „Victory“-Zeichen ins Publikum.
„Popo-Provokatin“ nicht vergessen
Die Zuschauer hatten die „Popo-Provokation“ offenbar nicht vergessen. Collins hatte sich nach ihrem Dreisatzsieg in der zweiten Runde gegen die Australierin Destanee Aiava mit dem kompletten Publikum angelegt, weil einige Zuschauer sie zuvor ausgebuht hatten. Die 31-Jährige verteilte mehrfach Handküsse, hielt sich immer wieder eine Hand ans Ohr und gab sich selbst einen Klaps auf den Po.
Nach der Partie legte Collins beim Siegerinterview auf dem Platz, das immer wieder durch zahlreiche Buhrufe und Pfiffe gestört wurde, verbal nach. Sie dankte den Zuschauern dafür, dass sie ihren nächsten Fünf-Sterne-Urlaub bezahlt haben. „Das Beste daran, ein Profisportler zu sein, ist, dass die Leute, die dich nicht mögen oder hassen, tatsächlich deine Rechnungen bezahlen. Das ist ein ziemlich cooles Konzept“, sagte Collins sarkastisch.
Zumindest einen Fan hat Collins aber durch ihre „Einlage“ gewonnen. „Ich fand ihre Antwort toll. Ich fand alles toll, was sie auf dem Platz und außerhalb des Platzes gesagt hat“, sagte der 37-jährige Serbe und lachte. Er sei schon vorher ein Fan der US-Spielerin gewesen, „aber jetzt bin ich ein großer Fan“.
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