Der Schriftsteller Robert Schneider kann mit dem Monat Jänner nicht sonderlich viel anfangen. Woran das liegt? Womöglich einfach daran, dass sich die Menschen vor dem neuen Jahr fürchten.
Mit dem Jänner ist etwas faul. Ich weiß nicht, ob das auch für den Januar gilt, wie unsere deutschen Nachbarn den Monat nennen. Jedenfalls haben diese vier Wochen etwas Dunkles, und damit meine ich nicht allein die Nächte. Die natürlich auch, denn Sonnenaufgang ist Anfang Jänner erst um 8.04 Uhr – der späteste Sonnenaufgang des Jahres, und die Sonne verzieht sich, wenn man sie überhaupt zu Gesicht bekommt, bereits um halb fünf Uhr, also nach nur achteinhalb Stunden. Aber die Tage werden ja allmählich wieder länger, heißt es. Mein Vater sagte zu uns Kindern: „Seid nicht unleidlich. Ab Dreikönig geht es wieder aufwärts mit den Tagen.“ Vielleicht wollte er sich da selber Mut zusprechen, denn unleidlich war ich an Dreikönig nie. Den „Elenden“ hatte ich, wie man hier umgangssprachlich sagt. Mir war nämlich angst und bange auf die kommende Mathe-Schularbeit, weil ich eh schon auf einer glatten Fünf stand.
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