Heuer gibt's ganz schön was zu sehen im Hafen von Saint-Tropez. Grade eben schlenderte TV-Serientölpel Ashton Kutcher Arm in Arm mit seiner Liebsten Mila Kunis die Mole entlang. Kurz darauf trafen sie das britische Adelssprösslein Beatrice von York, Tochter der ehemaligen Queen-Schwiegertochter Fergie. Mit Beatrice und deren Lover Dave Clark hatten sich die beiden Hollywoodhelden kurz davor angefreundet. Auch Altrocker Rod Stewart und seine langbeinige Penny Lancaster wurden bereits beim Flanieren gesichtet. Terminator-Sohn Patrick Schwarzenegger pflügte mit Freundin Taylor Burns auf dem Jetski durch die Bucht, während Schwester Christina mit Mama Maria Shriver die Shoppingmeile durchstöberte.
Die Liste der sonnenhungrigen Promis ist damit noch lange nicht zu Ende: Da schmiegte sich Formel-1-Tochter Tamara Ecclestone vor den weißen Schirmen des Strands von Pampelonne an Neo-Ehemann Jay Rutland, Finanzjongleur in Ruhe. Scheidungsmillionärin Ivana Trump zeigte sich wiedervereint mit Exmann Rossano Rubicondi. Und das stets trendbewusste schwedische Playmate Victoria Silvstedt ließ ihre Kurven auf dem Deck ihrer weißen Yacht prangen. Kein Zweifel: Saint-Tropez ist wieder in.
Jahrelang blieb Prominenz in Saint-Tropez aus
Zwischendurch war es ja nicht allzu mondän bestellt gewesen um das malerische Fischerdorf, das in den 50er-Jahren über Nacht berühmt wurde, als Gunter Sachs hier Strandpartys feierte und Sexgöttin Brigitte Bardot ihre blonde Mähne in der Abendröte schüttelte. Innerhalb weniger Jahre verdrängten danach Luxushotels die ärmlichen Hütten, im Hafen lagen Segelboote anstelle der Fischkutter. Saint-Tropez wurde zum Badeort des Jetsets. Doch obwohl die Stadtväter den Bau von großen Bettenburgen und Ferienanlagen hartnäckig verhinderten, konnte der Ort dem Massentourismus nicht völlig entkommen. Spätestens Ende der 90er-Jahre blieben Filmstars und Millionäre aus, weil die Gassen von Tagesgästen verstopft waren, zwischen den Cafés am Hafen drängten sich Souvenirhändler und Schnellporträtmaler.
Nach der Jahrtausendwende kippte das Bild unversehens ins gegenteilige Extrem. Russische Oligarchen entdeckten die Côte d'Azur, fuhren in ihren wie Panzerkreuzer aussehenden Riesenyachten vor und blätterten locker 50 oder auch 150 Millionen Euro für eine Villa mit Meerblick auf den Tisch. Bald klimperten Goldkettchen in den Strandliegen des Club 55. Im Caves du Roy, der Bar des schicken Hotels Byblos, floss der Champagner nur noch aus Großflaschen. Dass eine Methusalem (sechs Liter) der Marke Roederer Cristal dort 20.000 Euro kostet – kein Problem. "Fête en russe" ("Russenparty") wurde zum Schimpfwort.
Charme von Saint-Tropez ist unverwüstlich
Doch der Charme von Saint-Tropez scheint unverwüstlich. Ein untrügliches Zeichen, dass die Stadt an ihre Zukunft glaubt, ist die große Zahl an neuen Spitzenlokalen, die in jüngster Zeit entstanden: Der Pariser Aromenzauberer Pierre Gagnaire betreibt das lichtdurchflutete Colette, das Belrose auf einem Hügel über der Stadt ist zu neuem Leben erwacht, vor allem aber hat das Jetset-Dorf einen kulinarischen Shootingstar in Gestalt des gebürtigen Normannen Arnaud Donckele, dessen Restaurant La Vague d'Or kürzlich unter großem Aufsehen mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde.
Die 20.000-Euro-Champagner gibt es natürlich weiterhin, ebenso wie die dichten Reihen an Dolce&Gabbana-, Dior- und Cartier-Boutiquen. Doch wenn Silikon-Nixe Silvstedt von Bord geht, verirrt sie sich ja vielleicht wieder in die Rue Clemenceau. Dort stellt die Familie Rondini immer noch die gleiche Art von Sandalen her, die einst schon die Bardot getragen hat. Sie gelten als das eigentliche heimliche Wahrzeichen von Saint-Tropez.
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