Bei Kauf von Jazz-LPs:

Liebesbotschaften aus 1950ern auf Platten entdeckt

Ausland
19.01.2025 14:28

Eine überraschende Entdeckung hat eine Frau gemacht, nachdem sie sich in Second-Hand-Laden in Minneapolis für drei US-Dollar (knapp drei Euro) ein Jazz-Album gekauft hatte. In der Hülle fand sie zwei kleine Platten aus den 1950er-Jahren, die Liebesbotschaften zwischen einem Mann und einer Frau enthalten.

Wenn es um Liebe geht, war es – besonders früher – nicht ungewöhnlich, dass Briefe hin und her geschrieben wurden. Und manchmal, wie in diesem Fall, wurden die Liebesschwüre gar auf Schallplatten aufgezeichnet. Möglich machte das unter anderem eine Apparatur namens Voice-O-Graph, die sich ab den 1940er-Jahren zu einer beliebten Attraktion in den USA mauserte.

Platten wurden in Automat aufgenommen
Jedermann konnte in einen solchen Voice-O-Graph betreten und dort eigene Aufnahmen – Grußbotschaften oder auch Gesang – anfertigen. Alles ganz ohne die Anwesenheit eines Tontechnikers. Das Endergebnis wurde mittels eines simplen phonographischen Direktschnitt-Verfahren auf eine Schallplatte mit einem Durchmesser von sechs Zoll (knapp 16 Zentimeter, Bild unten) geritzt. Diese Platten wurden dann häufig mit der Post versandt.

(Bild: kameraOne (Screenshot))

Diese Platten von Voice-O-Graph waren sogar mit einem Label versehen, das neben dem Firmennamen auch einen Gefahrenhinweis enthielt, dass der Tonträger, der mit 78 RPM (Umdrehungen pro Minute, Anm.) abzuspielen war, „brennbar“ ist.

Mann war in den 1950ern bei der Luftwaffe
Genau solche Aufnahmen hat Angelina Palumbo in der Innenhülle der von ihr gekauften Jazz-Platte gefunden. Sie habe versucht, anhand der Adressen des Ehepaares, das sich anno 1954 solche Platten geschickt hatte, zu finden. Das sei ihr aber bislang nicht gelungen, so Palumbo. Laut der Anschrift auf dem Kuvert diente der Mann zum Zeitpunkt der Aufnahme bei der US-Luftwaffe.

Die Tonaufnahmen wurden per Post verschickt. (Bild: kameraOne (Screenshot))
Die Tonaufnahmen wurden per Post verschickt.

„Ich konnte keine Kontaktinformationen finden. Ich habe versucht, auf Facebook nach ihnen zu suchen, aber ich habe niemanden gefunden, den ich kontaktieren konnte, weil ich nicht weiß, ob ihre Familie (des Paares, Anm.) noch in Minnesota lebt, (...) ich hoffe, dass diese Geschichte die richtigen Leute erreicht“, so Palumbo.

„So haben sie damals kommuniziert“
„Das war vor der Zeit der Voicemail und der sozialen Medien. So haben sie (damals) kommuniziert. Ich denke, dass sie vielleicht ein Haus entrümpelt haben und die Platten in dieses Album gestopft haben“, glaubt Palumbo. Man habe wohl einfach nicht gewusst, dass die sehr persönlichen Aufnahmen des Paares versehentlich in die Hülle der Jazz-Platte gesteckt wurde.

Übrigens: Auch in Wien gab es ab den späten 1950er-Jahren einen derartigen Voice-O-Graph-Automaten. Er befand sich in der Burggasse 60, im siebenten Bezirk.

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