In Bobbycars und Co.
Kinderspielzeug voll mit Drogen in Syrien entdeckt
In der Hafenstadt Latakia haben Syriens neue islamistische Machthaber eine Lagerhalle voll mit Kinderspielzeug entdeckt – zumindest auf den ersten Blick: Denn im Inneren von Bobbycars und Plastik-Dreirädern befanden sich unzählige Captagon-Pillen, die unter Baschar al-Assad das wohl wichtigste Exportgut des Landes waren.
„Wir haben dieses Gebiet mit Lagerhäusern in der Nähe des Hafens von Latakia erkundet. Dabei haben wir auch dieses Lagerhaus beschlagnahmt, das der Vierten Division der Armee von Maher al-Assad gehörte. Dort fanden wir eine riesige Menge Captagon und zahlreiche andere Drogen“, zitiert die Nachrichtenagentur einen Sicherheitsbeamten namens Abu Rajan (siehe Video oben).
Syrien unter Assad weltgrößter Drogenstaat
Maher al-Assad ist der Bruder des gestürzten Machthabers Bashar al-Assad. Der Handel mit dem Amphetamin-ähnlichen Captagon hatte Syrien zum größten Drogenstaat der Welt gemacht. In den Drogenküchen des Assad-Regimes wurde Captagon unter anderem hergestellt, um dem Diktator und seinem Clan zu noch mehr Reichtum zu verhelfen: Die Pillen sind so etwas wie das „Kokain der Armen“, die Dschihadisten-Droge der Terrormiliz Hamas.
„Hier in der Lagerhalle wurde die Drogen vorbereitet und verpackt. Das Captagon wurde dann über den Hafen in andere Länder gebracht“, erläutert. Laut seinen Angaben sind etwa 50 bis 60 Millionen Captagon-Pillen beschlagnahmt worden, die der Vierten Division gehörten. „Das ist das größte Lager dieser Art in der Gegend“.
Größter Abnehmer ist Saudi-Arabien
Im Nahen Osten ist Saudi-Arabien der größte Markt. Dort ist Captagon die Partydroge der reichen Elite und weit weniger tabu als Alkohol. Aber auch einfache Arbeiter putschen sich damit auf, um dem höllischen Arbeitstempo standhalten zu können.
Captagon wurde ursprünglich als Medikament u.a. gegen Narkolepsie (umgangssprachlich auch als Schlafkrankheit bezeichnet, Anm.) und bei Aufmerksamkeitsstörungen verschrieben.
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