„Krone“-Kommentar

Burgenland-Wahl: An Doskozil führt kein Weg vorbei

So sehen Sieger aus: Hans Peter Doskozil (SPÖ) und seine Frau Julia

(Bild: Antal Imre)

Die Wahl ist geschlagen, das Ergebnis eindeutig. Trotz Verlusten wird die SPÖ mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil weiter die bestimmende Kraft im Landtag sein, auch ohne absolute Mandatsmehrheit. Die Landes-SPÖ hat nicht nur einmal mehr ihre Mobilisierungskraft unter Beweis gestellt, sondern auch geschickt die jüngsten Entwicklungen in der Bundespolitik genutzt.

Stark zugelegt haben, wie erwartet, auch die Freiheitlichen. Für Norbert Hofer gibt es allerdings einen Wermutstropfen. Für eine Mehrheit mit der ÖVP reichte es nicht, was die blaue Position in den künftigen Koalitionsverhandlungen schwächt.

Ein Desaster war die Wahl für die ÖVP. Die Volkspartei musste nicht nur deutlich Federn lassen, sondern liegt nur mehr auf dem dritten Platz. Einflüsse aus dem Bund haben sicher mitgespielt, doch teilweise war die Niederlage auch hausgemacht. Spitzenkandidat Christian Sagartz ist nach der Wahlschlappe auf jeden Fall stark angezählt.

Aufatmen können die Grünen. Spitzenkandidatin Anja Haider-Wallner hat ihre erste Bewährungsprobe als Landessprecherin bestanden, jetzt könnte sogar ein Regierungsamt winken. NEOS und Liste Hausverstand haben den Einzug in den Landtag deutlich verfehlt.

Doskozil ist jetzt in der komfortablen Lage sich einen Regierungspartner aussuchen zu können. FPÖ, ÖVP oder die Grünen stehen dafür bereit. Nach der Landtagswahl folgen damit nun spannende Koalitionsverhandlungen.