Alice Robinson hat den Riesenslalom am Kronplatz gewonnen. Die Neuseeländerin triumphierte vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami (+0,56) und der US-Amerikanerin Paula Moltzan (+0,94). Enttäuschend endete das Rennen aus österreichischer Sicht, Stephanie Brunner (+2,66) landete als beste ÖSV-Läuferin auf Rang 14. Für das rot-weiß-rote Lager war es der 75. sieglose Riesentorlauf seit Eva-Maria Brems Sieg in Jasna 2016.
Die Halbzeitführende Federica Brignone scheiterte auf der anspruchsvollen Piste „Erta“ („die Steile“) nach einem Fahrfehler früh. Die Dritte, Sara Hector, schied an der gleichen, schattigen Passage aus. Brignone verpasste es, die Gesamtweltcupführung auszubauen und im Jänner nach Abfahrt und Super-G auch einen Riesentorlauf zu gewinnen. Gut-Behrami kletterte mit 55 Punkten Rückstand auf Platz zwei.
Robinson schaffte als Fünfte des ersten Laufs dank Laufbestzeit den Coup, der sich mit drei Saisonpodestplätzen bereits angekündigt hatte. „Es ist eine große Erleichterung, nach Jahren mit vielen Höhen und Tiefen. Ich habe im zweiten Durchgang riskiert. Es war nicht fehlerfrei, aber schnell“, sagte Robinson. Sie führt nun in der RTL-Wertung vor Hector.
Der Endstand:
Die rot-weiß-roten Riesentorläuferinnen fuhren ohne Scheib das schwächste Ergebnis seit dem historischen Totalausfall von Jasna ein, als am 20. Jänner 2024 keine in den Top 30 gelandet war. Trist bleibt auch die Bilanz am Kronplatz. Ein siebenter Platz von Bernadette Schild (2017) bleibt das Highlight in neun Südtirol-Rennen seit der Premiere 2017.
Scheib bereut nichts
Scheib hätte das ändern können, scheiterte aber im Schlussstück des ersten Laufs mit 44/100 Vorsprung auf Brignone. „Es ist extrem bitter, weil es ein super Lauf, ein super Skifahren war. So wie es gefahren gehört. Der Ski hat dann einfach zu viel gebissen, ich bin volle Kanne am Tor hängengeblieben“, schilderte Scheib ihr Malheur, das ihr wohl einige Muskelverhärtungen einbringen wird. „Ich war vielleicht ums Alzerl zu viel am Limit. Aber ich bin fest davon überzeugt, es gehört so gefahren, wenn man was gewinnen will. Wenn ich ein paar Millimeter weiter weg bin, geht es ‘smooth‘ durch.“
Schneckenrennen um WM-Tickets
Hinter Scheib hatte Ricarda Haaser ihren Saalbach-Start bereits fix gebucht. Die Tirolerin kam diesmal nicht über Platz 19 hinaus. „Ich habe ganz gut angefangen und richtig schlecht aufgehört. Der Zielhang war einfach schlecht, da passt mein System nicht ganz“, sagte Haaser. Der Kampf um die restlichen WM-Tickets wurde zum Schneckenrennen. Brunner patzte vor einem Flachstück und rang im Zielraum um Worte. „Natürlich waren meine Platzierungen bei weitem nicht okay, dass ich zur WM fahren darf. Wenn man kein Top-Ten-Ergebnis hat, ist es nicht einfach.“
Hinter ihrer Tiroler Landsfrau schaffte Franziska Gritsch (17.) das beste Saisonergebnis im Riesentorlauf. „Man sieht, dass ich auch noch lebe. Das ist einmal positiv.“ Katharina Liensberger musste das Rennen erkrankt auslassen und hat damit nur in Sölden (8.) gepunktet. Katharina Truppe und Nina Astner schieden im ersten Lauf aus. Victoria Olivier (38.) und Viktoria Bürgler (53.) scheiterten an der 30er-Hürde.
Scheib sucht nun die Ruhe
Scheib war zuletzt mit Laufbestzeiten in zweiten Durchgängen zur Aufholmeisterin avanciert. Dass sie den schnellen Schwung nun auf Anhieb zeigen konnte, wertete sie trotz des Rückschlags als „Riesenschritt“ nach vorne. Punktemäßig war ihr erstmaliger Start in der Top-Gruppe jedoch nicht erfolgsgekrönt. In der Disziplinwertung rutschte sie auf Platz 10 ab.
Der Spruch von der verpatzten Generalprobe musste herhalten. „Wenn es so sein soll, dass es hier in die Hose geht und dann bei der WM klappt, dann ist mir der heutige Tag schon egal“, sagte Scheib. Nun wird der Fokus auf das Großereignis gelegt, in Saalbach will die 26-Jährige Edelmetall. „Ich werde schauen, dass ich die Ruhe finde und mich in Ruhe gut vorbereite.“
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