Stark zugelegt – aber der Traum, burgenländischer Landeshauptmann zu werden, ist geplatzt: Für FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer gab es am Sonntag kalt-warm. Wie geht es für den einstigen Hofburg-Kandidaten politisch nun weiter? Bereits am Wahlabend machte der 53-Jährige eine klare Ansage. Und das nicht ohne Seitenhieb Richtung Bundeshauptstadt Wien.
Hofer bekräftigte, im Burgenland bleiben zu wollen – auch ohne ein mögliches Regierungsamt. Die Bundespräsidentenwahl 2028 sei somit kein Thema für ihn. „Mein Platz ist hier im Burgenland“, so Hofer.
Ich war Verkehrsminister, ich kann nur sagen, es kann sehr anstrengend sein in Wien.
Norbert Hofer (FPÖ)
In welcher Funktion - etwa als Klubobmann oder Landtagsabgeordneter – ist allerdings noch unklar. Hofer sprach sich aber dafür aus, dass Alexander Petschnig blauer Landeschef bleiben soll.
Ich werde bei der nächsten Bundespräsidentenwahl nicht kandidieren.
Norbert Hofer (FPÖ)
Hofer will Nationalratsmandant „möglichst rasch“ zurücklegen
Der ehemalige blaue Bundesparteiobmann Hofer schloss es zudem auch aus, einen höheren Posten in einer möglichen blau-schwarzen Koalition auf Bundesebene zu übernehmen. „Ich war Verkehrsminister, ich kann nur sagen, es kann sehr anstrengend sein in Wien. Es ist bei uns im Burgenland wesentlich freundlicher und freundschaftlicher – und ich freue mich auf diese Aufgabe.“ Er wolle daher auch „möglichst rasch“ sein bestehendes Nationalratsmandat zurücklegen.
Hofer: Nicht der „allerbeste“ Freund Kickls
Bekanntlich ist Hofer nicht der beste Freund vom aktuellen blauen Frontmann Herbert Kickl. Zur Erinnerung: Nach internen Auseinandersetzungen zwischen den beiden über die Frage, wer der nächste Spitzenkandidat der FPÖ sein sollte, trat Hofer Anfang Juni 2021 als Parteichef zurück, Kickl folgte ihm am 19. Juni an der Parteispitze nach. Seither eilt die FPÖ von Sieg zu Sieg.
Anders als sein Vorgänger Hofer, der sich stets von den ganz rechten Bewegungen wie den Identitären zu distanzieren versuchte, zeigte Kickl keinerlei Berührungsängste. Anfang Oktober 2024 wurde schließlich bekannt, dass Hofer als blauer Spitzenkandidat in die burgenländische Landtagswahl geht. Seither ist Kickl einen seiner schärfsten internen Rivalen los. Anfang November räumte Hofer auch ein, nicht der „allerbeste“ Freund Kickls zu sein.
FPÖ Burgenland: Opposition oder Regierung?
Zurück ins Burgenland: Ob es für die Freiheitlichen nun in die Landesregierung oder in die Opposition geht, werde sich in den kommenden Tagen zeigen. „Wir können beides“, meinte Hofer am Wahlabend. „Wir sehen das sehr positiv, aber auch sehr entspannt.“
Mit einem Plus von 13,3 Prozentpunkten konnte sich die FPÖ im Vergleich zur Wahl 2020 mehr als verdoppeln. Damals holte man unter dem Eindruck der Ibiza-Affäre 9,8 Prozent. Man habe stark dazugewonnen – „als einzige Partei“, hielt Hofer fest. Der einzige Wermutstropfen: „Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn an uns vorbei keine Koalition möglich gewesen wäre“, so der frühere Dritte Nationalratspräsident.
Gremien tagen am Donnerstag
Die Parteigremien werden laut Hofer erst am Donnerstag tagen. „Aber ich werde sicherlich mit SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vorher telefonieren. Da werden wir uns einen Termin ausmachen – wahrscheinlich, er wird ja einladen. Dann werden wir schauen, was rauskommt.“ Die Regierungsbildung werde jedenfalls „sehr spannend“.
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