Weißer Wochenstart

Industrieschnee hüllt Graz in dünne Schneedecke

Wenn schon kein „echter“ Schnee kommt, sorgt zumindest Industrieschnee für Winterstimmung in Graz.

(Bild: Jauschowetz Christian)

Ein seltenes Wetterphänomen sorgte Montagfrüh in der steirischen Landeshauptstadt für „angezuckerte“ Dächer. Anhaltendes Hochdruckwetter und dichter Hochnebel ließen in Teilen von Graz Industrieschnee fallen.

„Echter“ Schnee ist diesen Winter in Graz und generell im Süden des Landes eine Rarität. Dennoch waren zum Wochenstart Teile der Landeshauptstadt leicht angezuckert. Dahinter steckt aber kein herkömmlicher Niederschlag, sondern sogenannter Industrieschnee.

Die Bedingungen dafür sind derzeit gegeben, erklärt Geosphere-Meteorologe Hannes Rieder: „Es braucht ein Hochdruckgebiet, eine Hochnebellage und eine Temperaturumkehr. Sprich: Am Schöckl ist es wärmer als im Tal.“ Wenn sich dann Wasserdampf von Industrieanlagen in den Nebel mischt, „kommt es lokal zu einer Übersättigung an Feuchtigkeit und es bilden sich Schneekristalle und Eisnadeln, die herunterfallen.“

Etwa ein- bis dreimal pro Winter komme es im Ballungsraum Graz zu diesem menschengemachten Wetterphänomen. „Es ist in den letzten Jahren aber seltener geworden, das liegt zum Teil auch an den Veränderungen durch den Klimawandel“, so Rieder.