Direktoren an Pflichtschulen wurde ab Herbst wegen der ausufernden Verwaltung eine pädagogisch-administrative Hilfe zugesagt. Nun wackelt das Paket: Zuerst gestrichen, soll es nun doch wieder kommen. Die Gewerkschaft kritisiert das Chaos.
Der Berg an Verwaltungsaufgaben wächst und wächst an Salzburgs Schulen. Immer mehr Direktoren stöhnen unter der Explosion an Tätigkeiten, die zur pädagogischen Kernaufgabe dazukommen. Mittlerweile müssen Schuldirektoren tagtäglich mehrere Online-Tools im Blick haben. Programme wie ISO.web sind Schnittstelle in der Kommunikation mit den Schulbehörden. Elternportale und weitere Anwendungen nicht zu vergessen.
Zudem fordern Stundenplanerstellung und Supplierpläne die Direktoren. „Gerade an größeren Schulen wäre eine Unterstützung absolut notwendig“, findet Thomas Schiendorfer, Vollblut-Direktor an der Mittelschule im Salzburger Nonntal.
Der Verwaltungsaufwand hat sich multipliziert. Die Digitalisierung bringt hier keine Arbeitserleichterung. Die Hilfe für Direktoren ist eine wichtige Entlastung im Alltag.
Christine Haslauer, Vorsitzende des Zentralausschusses der Lehrervertretung in Salzburg vom Lehrerverein SALVE
Dem ist noch nicht genug: Seit Anfang des Jahres kommt eine System-Umstellung für Lehrer hinzu. Zugriffe auf Dienstmails und Reisekosten-Abrechnungen sind nur mehr für all jene möglich, die bereits die ID-Austria nutzen. Lehrer werden dabei dazu gezwungen, entsprechende Privat-Handys zu verwenden. Gewerkschafter schlagen Alarm: „Es wird damit immer noch unattraktiver, eine Schule zu leiten.“ Erst kürzlich suchte ein pensionierte Lehrer beim Volksanwalt hilfe, weil er nur noch mit ID-Austria Einsicht in seine Pensionszahlungen hatte, und bekam Recht.
Zugesagtes Schulpaket kommt nun doch nicht
Es gibt an Pflichtschulen zwar Sekretärinnen und Sekretäre. Für pädagogische Hilfe braucht es aber Lehrpersonal. Genau das stand jetzt bereits auf der Liste der in Brüssel gemeldeten Sparpläne. Nach Protesten soll die Kürzung doch nicht kommen. Vorgesehen ist ab dem Wintersemester 2025/26, dass Pflichtschuldirektoren - je nach Schulgröße - Aufgaben stundenweise an andere Lehrer abgeben können. Auch Volksschuldirektoren, die meist selbst unterrichten, warten auf das Paket.
Die Einsparung der Maßnahme sollte rund 50 Millionen Euro bringen. Jetzt soll das Geld aus anderen Ministerien kommen.
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