Ärger beim Roten Kreuz

Böses Blut um die Kosten für Blutspende-Aktionen

Niederösterreich
21.01.2025 19:00

Weil die Gemeinde in Brunn am Gebirge nur mehr für zwei der fünf Blutspende-Termine kostenlose Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, ist die Aufregung beim Roten Kreuz groß. 

„Das belastet uns sehr. Woher sollen wir das Geld nehmen? Aus Spenden?“ Beim Roten Kreuz in Brunn am Gebirge im Bezirk Mödling ist die Enttäuschung groß. Denn um die dringend notwendigen Blutspende-Aktionen heuer durchführen zu können, müssen die Retter nun selbst tief in die Tasche greifen.

1800 Euro pro Termin
Die Gemeinde stellt nämlich nur mehr für zwei Termine den Festsaal kostenlos zur Verfügung. Für die restlichen drei Termine, zu denen jeweils immerhin mehr als 200 Spender kommen, muss das Rote Kreuz die je rund 1800 Euro heuer erstmals selbst bezahlen. Kleines Trostpflaster: Für zwei Termine könne man um Kulturförderung ansuchen, 60 Prozent der Kosten werden dann refundiert.

Absagen kommt aber für das Rote Kreuz nicht infrage, zumal ein Termin im Vorjahr direkt in die Zeit der Hochwasser-Katastrophe gefallen ist. Bereits im Oktober habe man die Termine bei der Gemeinde bekannt gegeben, die Hiobsbotschaft kam aber jetzt erst elektronisch ins Postfach geflattert.

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Auch wir als „reiche Gemeinde“ mussten bei vielen Positionen Kürzungen vornehmen.

(Bild: Gemeinde Brunn am Gebirge)

Bürgermeister Andreas Linhart

Sparkurs als Grund
„Das ist eine bösartige Unterstellung“, kontert Bürgermeister Andreas Linhart. Er verweist auf die schwierige Budgeterstellung: „Auch wir als ,reiche Gemeinde‘ mussten bei vielen Positionen Kürzungen vornehmen. Auch andere Vereine sind davon betroffen.“ An der Gratis-Verpflegung für die Mitarbeiter der Blutspendeaktion durch die Gemeinde würde sich aber nichts ändern. Zudem betont Linhart, dass die budgetäre Situation in der Mitte des Jahres noch einmal evaluiert werden. „Sollte sich dabei ein finanzieller Spielraum ergeben, werde ich mich dafür einsetzen, dass die Gemeinde für das Rote Kreuz wieder die komplette Saalmiete übernimmt.“

Hat eine Wahl damit zu tun?
Hinter vorgehaltener Hand vermuten einige in der Gemeinde eine politische Machtdemonstration der regierenden Sozialdemokraten. Denn bei der Neubesetzung des Rotkreuz-Bezirksstellenleiters zog im vergangenen Jahr eine SPÖ-Politikerin den Kürzeren.

Unkommentiert ließ freilich auch die Opposition die Vorkommnisse nicht. „Wir sollten das Rote Kreuz in vollem Umfang unterstützen, insbesondere, weil in Brunn auch immer Blut für das St. Anna Kinderspital gespendet wird. Eine wohlhabende Gemeinde wie Brunn darf ihr Herz hier nicht verschließen“, sagt etwa ÖVP-Spitzenkandidat Oliver Prosenbauer.

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