Schon jedes fünfte Kleinkind bis sechs Jahre hat ein eigenes Handy oder Tablet. Vorbild für das exzessive „Wischen“ sind oft die Eltern. Eine neue Initiative für bewussten Verzicht auf das Smartphone beim Abholen vom Nachwuchs in Kindergärten nimmt die Erziehungsberechtigten nun in die Pflicht.
„Weißt du, was heute alles passiert ist? Zuerst haben wir...“ Der Kleine beginnt aufgeregt von seinem Kindergartentag zu erzählen, doch Mama oder Papa sind abgelenkt, die Aufmerksamkeit ist bei ihrem Smartphone – eine Situation, zu der es vermutlich öfters kommt.
Um die Häufigkeit solcher Momente zu verringern und Eltern Handypausen nahezulegen, hat das Institut Suchtprävention nun gemeinsam mit dem Land OÖ eine neue Kampagne gestartet. Sie soll zum Handyverzicht beim Abholen von Kindern in Kindergarten und Krabbelstube anregen.
Jedes fünfte Kleinkind hat Handy oder Tablet
„Kinder lernen von dem, was sie sehen – und das beginnt schon bei den Jüngsten. Der bewusste Umgang mit digitalen Medien ist in der Familie entscheidend für eine gesunde Entwicklung“, formuliert es Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP). Denn: Medienkonsum ist auch für die Kleinsten mittlerweile alltäglich, der persönliche Zugang zu smarten Geräten hat zugenommen. Eine alarmierende Zahl macht deutlich: Jedes fünfte Kleinkind (bis sechs Jahre) verfügt über ein eigenes Tablet, Handy oder Smartphone.
Unsere Angebote bei der Suchtprävention bieten eine wertvolle Unterstützung und konkrete Hilfestellung für den Alltag, sowohl für Pädagogen als auch für Eltern.
Rainer Schmidbauer, Leiter des Institutes Suchtprävention
Bis zum dritten Lebensjahr ist entscheidende Zeit
Die Initiative soll dazu beitragen, Eltern für eine kindgerechte Medienerziehung zu sensibilisieren, um ungünstige Mediennutzungsmuster nicht entstehen zu lassen. Rainer Schmidbauer (Institut Suchtprävention) betont, dass das Alter von null bis drei Jahren die Basis für die Bindung zu Bezugspersonen ist und besonders in dieser Zeit Feinfühligkeit gefragt ist.
Die Werkzeuge, die den Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden, beinhalteten neben Plakaten auch Elternvorträge und interne Fortbildungen als Ergänzung und Vertiefung für die Pädagoginnen.
Eltern sollen gute Vorbilder sein – da sind sich wohl alle einig. Wie schwer es im Alltag ist, auch wirklich ein gutes Beispiel abzugeben, weiß ich aus eigener Erfahrung. Eltern sind eben auch nur Menschen.
In Sachen Handynutzung ist es besonders schwer, weil die kleinen Dinger im Alltag allgegenwärtig sind. Umso wichtiger ist es, dass sich Eltern bewusst machen, dass die ständigen Blicke aufs Handy, um ja nicht die neusten Videos, Bilder oder Nachrichten zu verpassen, von den Kindern sehr genau beobachtet werden. Deshalb: Handy weg und stattdessen voller Fokus auf die Kleinen. Denn die Zeit kommt nie wieder, und sie werden so schnell groß.
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