Die Insolvenz des oberösterreichischen Motorradherstellers KTM hat in Mattighofen zu einer weiteren Pleite geführt. Über die RJ-Werkzeugbau GmbH ist am Montag am Landesgericht Ried ein Konkursverfahren eröffnet worden. 15 Beschäftigte sind betroffen.
Wie der Kreditschutzverband KSV 1870 mitteilte, brachen durch den Produktionsstillstand bei KTM mehr als 50 Prozent des Umsatzes weg. Die Schulden des als Folge nun insolventen KTM-Zulieferers betragen laut KSV 1,2 Millionen Euro. Diesen stehen Vermögenswerte von rund 460.000 Euro gegenüber.
Auch die Corona- und Ukrainekrise sowie die schwächelnde deutsche Automobilzulieferindustrie haben die Pleite befeuert, wie aus dem Insolvenzantrag hervorgeht.
Andere Unternehmensteile nicht insolvent
Das Familienunternehmen war 1996 gegründet worden und in den Bereichen Werkzeugbau, Maschinen- und Anlagenbau tätig. Zur „RJ Gruppe“ gehören noch die RJ-Vermietungs GmbH und die RJ Metallbearbeitung- und Konstruktionen GmbH, welche jedoch nicht vom Insolvenzverfahren betroffen sind.
Bereits andere KTM-Folgepleiten
Die RJ-Werkzeugbau GmbH ist der erste Zulieferer, den KTM mit in die Insolvenz reißt, aber nicht das erste Unternehmen, das infolge der Schwierigkeiten beim Motorradhersteller Pleite anmelden muss. Schon zuvor schlitterten mit KTM verbundene Firmen in den Konkurs.
So wurde zu Jahresbeginn bereits über die Avocodo GmbH – ein Software-Dienstleister und seit 2018 Teil der Pierer-Gruppe – ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. 126 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen.
Und schon im Dezember rutschte die Vöcklabrucker Metallgießerei GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der KTM Components GmbH, in ein Konkursverfahren.
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