Hans Peter Doskozil hat in der Tasche, was Michael Ludwig bald gerne hätte: einen Wahlsieg und mehrere willige Koalitionspartner zur Auswahl. Einen Wahlsieg wie die Burgenländer werden die Wiener Roten zwar nicht einfahren, aber gefährdet ist die Mehrheit Ludwigs kaum. Demnach könnten die beiden stolzen Herren überlegen und sich einigen, wie und mit wem die Sozialdemokratie zu alter oder relativer Größe zurückkehren kann. Könnten.
Das wird nicht passieren. Die Alpha-Männer sind einander spinnefeind. Genaugenommen gibt es Andreas Babler als SPÖ-Chef nur deswegen. Doskozil schoss Pamela Rendi-Wagner als Parteichefin sturmreif, bis die Partei eine Mitgliederbefragung startete. Die nahmen Rendi-Wagner und ihre Freunde auf die leichte Schulter und verloren.
Es folgte der Zweikampf Doskozil gegen Babler, den die Wiener nur unterstützten, um Doskozil zu verhindern. Babler gewann, die Nationalratswahl aber ebenso wenig wie die Regierungsverhandlungen. Nun drohen Kanzler Kickl und wieder Opposition ohne Macht und Personal. Bravo, Kottan, würde Michael Häupl sagen.
Anstatt persönliche Fehde und Befindlichkeiten hintanzustellen, werken beide an weiteren Racheaktionen. Wie wäre es, kurz über den eigenen Landes- oder Stadt-Tellerrand zu denken, wenn es für die Altersweisheit noch nicht reicht? Österreich ist größer als Wien und das Burgenland. Oder weiter im Häupl-Ton: Reißt euch zusammen, Burschen.
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