Politik-Insider und Meinungsforscher Christoph Haselmayer vom IFDD attestiert Hans Peter Doskozil bei der burgenländischen Landtagswahl ein gutes Ergebnis. Auch aufgrund seiner in den letzten fünf Jahren geleisteten Arbeit: „Das Burgenland ist da ein gewisses Vorbild geworden. Etwa vom Mindestlohn beim Landesdienst bis hin zur Sicherheits- und Migrationspolitik des Landes.“
Im Burgenland wären die Wähler auch nicht so flexibel wie in anderen Bundesländern, wo die Regierenden abgestraft wurden. Haselmayer: „Etwa Johanna Mikl-Leitner, die starke Landeshauptfrau in Niederösterreich. Minus zehn Prozent. Ich denke aber auch an Tirol. Oder an Vorarlberg mit Herrn Wallner als Landeshauptmann. Die Wählerinnen und Wähler werden immer flexibler. Im Burgenland war das nicht der Fall, das hat sicher mit der Person Hans Peter Doskozil zu tun.“
Interessant auch die Sicht Haselmayers auf das Abschneiden der burgenländischen FPÖ unter Norbert Hofer: „Norbert Hofer ist neben Herbert Kickl sicher der bekannteste FPÖ-Politiker. Aber ich war ja am Wahlabend vor Ort. Und da hatte ich den Eindruck, dass die Mitglieder der freiheitlichen Partei schlichtweg enttäuscht waren. Dass sie sich viel mehr erwartet haben. Viele sagen ja immer, die FPÖ würde mit Marlene Svazek in Salzburg, mit Manfred Haimbuchner in Oberösterreich, mit Norbert Hofer im Burgenland mehr Stimmen machen als mit Herbert Kickl. Aber nein, Herbert Kickl hat im Burgenland mehr Prozente bei der Nationalratswahl eingefahren als jetzt Norbert Hofer bei der Landtagswahl. Das heißt, die freiheitliche Wählerschaft, die will nicht so diesen ,ÖVP-light´-Kurs. Sondern durchaus auch harte und radikalere Ansagen. Das wird dann bei dieser Wählergruppe gewählt. Und das hat gestern der Tag ganz klar auch gezeigt.“
Politik-Insider und Meinungsforscher Christoph Haselmayer vom IFDD
(Bild: krone.tv )
Keine SPÖ-FPÖ-Koalition Wie gehe es im Burgenland nun in Sachen Koalition weiter? Haselmayer: „Die wahrscheinlichste Variante von Doskozil ist, die Grüne Karte zu spielen. Aber auch die ÖVP-Karte wäre eine Charme-Lösung. Denn mit der ÖVP hätte man einen Partner, der in der zukünftigen Bundesregierung vertreten ist. Zumindest als Juniorpartner. Was ich zu einhundert Prozent ausschließe, ist eine Zusammenarbeit zwischen der SPÖ und der FPÖ. Das heißt, Norbert Hofer wird auf der Oppositionsbank Platz nehmen müssen. Da lehne ich mich ganz klar aus dem Fenster.“
Strache politisch mausetot Auf die Frage, welche Auswirkung das burgenländische Wahlergebnis jetzt auf die vorverlegte Landtagswahl in Wien am 27. April habe, antwortete Haselmayer knapp: „Gar keine!“. Die Aufgaben einer Millionenstadt seien ganz anders als jene im Burgenland. Generell würde es für die SPÖ in Wien nicht schlecht laufen. Haselmayer: „Ich traue Michael Ludwig wieder einen Vierer beim Wahlergebnis zu.“ (Anmerkung: bei der letzten Wahl 2020 hat die Wiener SPÖ unter Ludwig 41,6 Prozent erreichen können). Durch die Vorverlegung des Wahltermins habe er der Bevölkerung einen langen Wahlkampf erspart. Haselmayer: „Das war ein Geniestreich von Michael Ludwig.“ Dominik Nepp von der FPÖ und die SPÖ würden sich wieder aneinander reiben. Davon hätten - sinngemäß - beide Seiten etwas. Für HC Strache, der angekündigt hat, bei der Wien-Wahl auch antreten zu wollen, prophezeit der Politik-Insider hingegen wenig Schmeichelhaftes: „Strache ist politisch mausetot.“
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