In Österreich sind bald neue Impfstoffe gegen Meningokokken, Pneumokokken und das Chikungunya-Virus verfügbar. Das gab Angelika Wagner vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin von der MedUni Wien bekannt.
Der neue Pneumokokken-Impfstoff soll insbesondere Erwachsene und betagte Menschen schützen. Seit Frühling 2024 ist er bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in Begutachtung. Bisher wurden bei Kindern und Erwachsenen die gleichen Impfstoffe verwendet. Allerdings waren nicht alle Erregertypen abgedeckt – bei Kindern bis zu fünf Jahren mehr als 60 Prozent, bei Erwachsenen mehr als 70. Das neue Vakzin enthält acht weitere Typen, die bei Erwachsenen noch nicht abgedeckt wurden.
Insgesamt gibt es bei den Pneumokokken etwa hundert Serotypen. Künftig soll es einen universellen Impfstoff geben, der gegen 24 bis 31 Typen der Erreger schützt. 20 bis 30 Prozent der Pneumokokken-Lungenentzündungen zeigen auch Erreger im Blut. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten kommt es zu einem chronischen Nierenversagen, auch ein Versagen des Zentralnervensystems ist möglich. Zwei Drittel der Erkrankungen führen zu einer Lungenentzündung.
Der Impfstoff enthält acht Serotypen, die derzeit in keinem lizensierten Impfstoff enthalten sind und mit Pneumokokken-Erkrankungen bei Erwachsenen assoziiert sind.
Angelika Wagner, Tropenmedizinerin
Chikungunya: „Der gekrümmt Gehende“
Bei Meningokokken kommt ein Impfstoff auf den Markt, der im September 2024 von der EMA für Menschen ab zehn Jahren zugelassen worden ist. Bisher waren zwei Impfungen erforderlich, jetzt ist es eine.
Für Reisende ist außerdem ein möglicher Schutz gegen die Chikungunya-Virus-Infektion möglich, die vor allem in (sub)tropischen Regionen von Moskitos übertragen wird. Im vergangenen Jahr wurde die Infektion aber auch schon in Frankreich und Italien übertragen. Übersetzt bedeutet der Name „der gekrümmt Gehende“, was den Hintergrund hat, dass viele Patientinnen und Patienten chronische Gelenkbeschwerden haben, auch nach einem Jahr noch. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen ist nach einem Monat wieder vollständig gesund.
Dieses Vakzin ist seit Juli 2024 zugelassen. Der österreichische Impfplan empfiehlt den Stich für Menschen, die in betroffene Regionen fahren und älter als 18 Jahre alt sind. Im Zulassungsverfahren ist derzeit noch ein Impfstoff, der breitenwirksamer sein soll.
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