Entführte Wienerin

Sohn richtet Appell an Kidnapper im Niger

Österreich
21.01.2025 13:03

Es gibt weiterhin keine Lebenszeichen von der am 11. Jänner im Niger entführten Wienerin Eva G. Nun hat sich der Sohn der 73-jährigen Entwicklungshelferin mit einem Appell an die Entführer gewandt. Unterdessen hat eine Tuareg-Gruppe eine spanische Geisel im Norden Malis befreit.

Der Mann, der von unbekannten Bewaffneten in Südalgerien entführt worden und anschließend ins benachbarte Mali gebracht worden war, sei Anfang dieser Woche nach erfolgreichen Verhandlungen befreit worden, erklärte die Azawad-Befreiungsfront (FLA), eine Tuareg-Unabhängigkeitsgruppe, am Dienstag laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE.  

„Die Geisel hat die Nacht in Freiheit in Azawad verbracht und befindet sich in einem guten Gesundheitszustand. Sie steht unter dem Schutz von FLA und wartet auf ihre Übergabe an die algerischen Behörden“, ergänzte Ramadane in den sozialen Medien.

Tuareg besorgt über „kriminelle Handlungen“
Die FLA zeigte sich besorgt über die jüngsten Entführungen von Ausländern in Sahel-Ländern. Dass die Entführer die spanische Geisel in das Gebiet von Azawad im Norden Malis gebracht haben, stellt nach ihrer Ansicht „einen schwerwiegenden und unzulässigen Akt dar, der darauf abzielt, das Image der friedlichen Bevölkerung“ dieser Region zu beschädigen. Die FLA verurteilte in einer Erklärung diese „kriminellen Handlungen“, die der Bereicherung grenzüberschreitender Netzwerke der Organisierten Kriminalität dienten.

Die Angehörigen von Eva G. bangen noch um das Leben der 73-Jährigen. (Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com, Jana Patsch)
Die Angehörigen von Eva G. bangen noch um das Leben der 73-Jährigen.

Die Freilassung lässt die Hoffnung wachsen, dass auch Eva G. womöglich bald freikommen könnte. Ihr Sohn richtete sich über die lokale Nachrichtenseite „Air-Info Agadez“ and die Kidnapper der 73-Jährigen. „Die Entführung geht über ein persönliches Drama hinaus – es beleuchtet die tiefgreifenden Herausforderungen, vor denen die Sahelzone steht. Eine Region voller Potenzial wird heute von Konflikten, Unsicherheit und weitverbreitetem Misstrauen zerrissen. Aber diese Krise muss nicht unvermeidlich sein. Die Sahelzone kann mehr als ein Ort der Gewalt sein. Es kann ein Raum des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit werden, wenn wir den Mut haben, gemeinsam zu handeln“, betonte der Sohn.

Sohn appelliert auch an internationale Gemeinschaft
Sein Aufruf erging nicht nur an die Entführer, sondern auch die Bevölkerung der Sahelzone und die internationale Gemeinschaft. Die junge Generation brauche eine „neue Vision“ und müsse die „alten Konflikte“ zwischen den unterschiedlichen Stämmen hinter sich lassen, so der Österreicher in seinem Statement weiter. Die Entführung seiner Mutter solle nun „einen Wendepunkt“ darstellen. „Aber dieser Wandel kann nur beginnen, wenn wir handeln“, mahnte er.

Wie berichtet, hat das Außenministerium in Wien hat eine Vertreterin der Botschaft in Algerien in den Niger geschickt. Außerdem wurde ein Krisenstab zur Koordinierung der Maßnahmen eingerichtet. Vor Ort laufe eine Suchaktion der lokalen Behörden, hieß es.

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