Alltag in Wien

Schuldirektor Klar: „Es ist arabischer geworden“

krone.tv
21.01.2025 15:00

Christian Klar, Direktor einer Mittelschule in Wien-Floridsdorf, beschreibt im krone.tv-Interview den Schulalltag seiner Schule. „Die Tendenz verändert sich. Es ist wieder ein bisschen arabischer geworden. Wie ich begonnen habe, war die größte Gruppe die türkischen Kinder. Das ist zurückgegangen. Es waren dann eher tschetschenische, afghanische Kinder.“

Wie der Direktor daraus die generelle Lage in Wien einschätzen würde? Klar: „Ich glaube, das ist nicht nur in meiner Schule so. Wenn man sich die Zahlen der Schuleinschreibung anschaut, dann haben jetzt ein Drittel der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache arabisch als Muttersprache. Da verändert sich etwas.“ Der Ausländeranteil sei in Wien generell hoch, wie hoch, hänge dann aber von der unmittelbaren Lage der Schule ab. Klar: „Den Unterricht zu vermitteln ist wirklich schwierig, weil nur in der Schule Deutsch gesprochen wird.

Schüler bleiben in ihren Communitys
Die Kinder und Jugendlichen sind zum Großteil in ihren Communitys. Sie sprechen mit den Eltern in der Muttersprache, auch im Park und im Fußballverein. Sie sprechen außerhalb der Schule nicht Deutsch. Ich habe auch wahnsinnig viele Eltern, die nicht Deutsch können. Sinnerfassendes Lesen ist somit eine Herausforderung.“ Aber auch abseits der Sprachproblematik gäbe es sehr viel zu tun. Klar: „Ich glaube, dass es wahnsinnig wichtig ist, Haltungen zu vermitteln. Einstellungen zu vermitteln. Grundwerte zu vermitteln.“ Und da fehle es noch an vielem.

Tragen der Gebetskappe
Auch der Islam habe im Schulalltag eine prägende Rolle. Klar: „Die Kopftücher der Mädchen und der Hijab sind das eine. Es ist vor Kurzem aber auch das Thema aufgekommen, dass die Burschen darauf bestehen wollen, den ganzen Tag die Gebetskappe tragen zu wollen. Um damit ihre Religion sichtbar zu machen. Das zeigt, dass auch das Thema Religion wirklich überall hineinspielt und überall da ist. Demnächst wird wieder Ramadan sein. Da werden wieder viele Kinder hungrig und durstig sein. Da werden wieder viele Kinder in ihrer Konzentrationsfähigkeit leiden. Damit wird es dann noch schwieriger zu lernen. Und auch noch schwieriger, Schularbeiten erfolgreich zu schreiben.“

Kopftuchverbot bis 14 Jahre
Wie es nun um das Thema Verhüllungen und das Kopftuch im Schulalltag stehe? Klar: „Man sieht ja auch auf den Straßen, dass das Kopftuch in die Volksschule einkehrt. Ich hatte noch nie so viele kopftuchtragende Mädchen und auch Mädchen mit Abaya und Hijab wie heuer in den ersten Klassen. Das nimmt von Jahr zu Jahr an Fahrt auf. Vor allem auch der Hijab und die Abaya, also nicht nur Haare verdecken, sondern so einen Umhang: Das ist ein politisches Statement und keine Glaubensfrage.“ In den Klassen existiert kein Völkergemisch, sondern eine islamisch einheitliche, homogene Gruppe. Klar: „Und da muss man etwas tun. Ich glaube, es braucht ein Kopftuchverbot an den Schulen, mindestens bis 14.“

Zudem brauche es Abaya-Verbot, so Klar. Der Mantel ist für Frauen in einigen arabischen Ländern verpflichtend und soll die „weiblichen Reize“ verdecken. Auch Gebetsräume hätten an Schulen nichts verloren, betont der Padägoge: „Da gibt’s ganz viele Dinge, die man tun muss, wenn man kein islamisches Bild abgeben will. Jede Stadt, jedes Land, jedes Unternehmen hat eine Visitenkarte. Das sieht man etwa an der Kleidung. Die Visitenkarte meiner Schule bei einem Schulausflug ist die einer islamischen Schule. Und das ist etwas, was mit nicht gefällt.“     

Das ganze Interview sehen Sie oben im Video!

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