Rekord-Ausgaben:

Welche Unternehmen am meisten in Werbung stecken

Wirtschaft
21.01.2025 20:00

Weil die Österreicher angesichts der hohen Inflation beim Konsum auf der Bremse gestanden sind, haben die Unternehmen im Vorjahr reagiert und ihre Werbeausgaben extrem stark hinauf geschraubt. Ziel war es, die Menschen dazu zu motivieren, wieder mehr auszugeben. Wir zeigen, wer die größten „Werber“ sind.

Die Firmen haben 2024 so viel Geld in Werbung gesteckt wie noch nie. „Sie haben es fast geschafft, die Fünf-Milliarden-Euro-Hürde zu überschreiten“, sagt Experte und Marktforscher Ronald Luisser vom FOCUS-Institut. Konkret haben die Unternehmen 4961 Millionen Euro in Werbung investiert, ein Plus von 6,2 Prozent zu 2023.

Rewe am aktivsten
Am aktivsten war der Rewe-Konzern (Billa, Bipa, Penny & Co) mit Ausgaben von 227,7 Millionen Euro, was um satte 34,5 Prozent mehr war als im Jahr davor (siehe Grafik). Luisser: „Im Vergleich zu 2022 hat Rewe die Werbeaktivitäten sogar um 40 Prozent erhöht.“

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Auf Platz zwei liegt Spar mit 177,4 Millionen Euro. „Das war auch ein deutliches Plus von 16,1 Prozent“, so Luisser. Dritter ist XXXLutz mit 159,5 Millionen Euro, ein Minus von 4,9 Prozent. Dass die Möbelhauskette weniger für Inserate und TV-Spots ausgegeben hat, lag laut dem Experten an der Krise eines Rivalen: „Kika-Leiner hat weniger Aktivitäten gesetzt, da war es auch für XXXLutz nicht notwendig, aufs Werbegas zu treten.“

Spar gab 2024 rund 180 Millionen Euro für Werbung aus. (Bild: FOCUS / sloibl)
Spar gab 2024 rund 180 Millionen Euro für Werbung aus.

Luissers Fazit: „Gerade die Lebensmittelhändler haben in einer Zeit, in der die Leute aufs Geld schauen, versucht, Konsumenten abzuwerben. Und sie wollten mit Aktionen zeigen, dass sie günstig sind.“ Auch die großen Markenartikel-Unternehmen wie Procter & Gamble und Henkel buhlten verstärkt um die Gunst der Kunden.

Hofer setzte während der EM auf Plakaten auf heimische Fußballer wie Alexander Schlager, Marcel Sabitzer, Michael Gregoritsch und Christoph Baumgartner.  (Bild: FOCUS)
Hofer setzte während der EM auf Plakaten auf heimische Fußballer wie Alexander Schlager, Marcel Sabitzer, Michael Gregoritsch und Christoph Baumgartner. 

Interessant ist, dass sich die Unternehmen bei ihrer Werbung immer öfter Verstärkung durch Promis holen – sogenannten „Testimonials“. So prangte etwa das Musikduo Seiler & Speer mit Bier und Gitarre auf Billa-Plakaten. Hofer setzte während der EM auf Plakaten auf heimische Fußballer wie Alexander Schlager, Marcel Sabitzer, Michael Gregoritsch und Christoph Baumgartner (Motto: „Dieser Preis ist uns sicher“) und Lidl punktete mit Christina Stürmer.

Lidl holte sich Unterstützung vom „Testimonal“ Christina Stürmer. (Bild: FOCUS / sloibl)
Lidl holte sich Unterstützung vom „Testimonal“ Christina Stürmer.

Größter „klassischer“ Werbekanal sind die Printmedien: Von den knapp fünf Milliarden Euro flossen im Vorjahr fast 1,8 Milliarden Euro in Zeitungen, Magazine & Co. Auf Platz zwei liegt das Fernsehen mit knapp 1,5 Milliarden Euro, gefolgt von klassischer Online-Werbung mit etwas über einer Milliarde Euro. Auf „Außenwerbung“, etwa Plakate, entfielen 340 Millionen Euro, auf Radio 300 Millionen Euro und auf Kinowerbung 14 Millionen Euro.

Ausgaben steigen auch heuer weiter
Auch heuer dürften die Firmen wieder mehr Geld für Werbung ausgeben. Laut FOCUS-Umfrage unter Werbeagenturen und Betrieben soll das Werbevolumen 2025 unterm Strich um 0,7 Prozent ansteigen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt