Champions League:

Real Madrid gegen Salzburg – ab 21 Uhr LIVE

Fußball International
22.01.2025 04:45

Siebenter Spieltag in der Champions-League-Gruppenphase. Real Madrid empfängt Salzburg, wir berichten ab 21 Uhr live – siehe Ticker unten. 

Hier der Liveticker:

Red Bull Salzburg betritt Neuland. Erstmals in ihrer Klubgeschichte sind die Salzburger im Estadio Santiago Bernabeu zu Gast. Das Champions-League-Gastspiel bei Titelverteidiger Real Madrid wird die Feuertaufe für den neuen Trainer Thomas Letsch. Die Erwartungshaltung wird nach einem verkorksten Herbst bewusst niedrig gehalten. „Es gibt wenige Aufgaben, die schwieriger sein können“, meinte Letsch. „Es gibt aber auch wenig reizvollere.“

Thomas Letsch (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Thomas Letsch

Favorit Real benötigt dringend Punkte, um nicht Gefahr zu laufen, erstmals in der CL-Geschichte die K.o.-Phase zu verpassen. Die Bullen wollen sich vor 4.500 mitgereisten Fans im frisch renovierten Bernabeu dennoch bestmöglich verkaufen. „Wir dürfen nicht in Ehrfurcht erstarren“, betonte Letsch vor seiner Champions-League-Premiere. „Es ist ein absolutes Highlight, trotzdem dürfen wir das Spiel nicht anders angehen, nur weil es Real Madrid ist. Wir werden in Phasen versuchen mutig zu sein, das ist der Schlüssel.“

Während die Salzburger aus einer kurzen Vorbereitung mit Niederlagen gegen Bayern München (0:6) und Midtjylland (2:3) kommen, befinden sich die Madrilenen mit nur einer Niederlage aus den jüngsten elf Bewerbspartien voll im Spielrhythmus. „Wir haben ein paar Nachteile gegenüber Real. Wir können viele Gründe anführen, warum die Rollenverteilung so klar ist. Das wären dann aber schon halbe Ausreden“, sagte Letsch, der vor allem vor der Geschwindigkeit des Titelverteidigers bei Umschaltmomenten warnte.

Blaswich im Tor, Schlager gegen Atletico
Die Qualität des Offensivtrios Rodrygo, Kylian Mbappe und Vinicius Junior sucht wohl ihresgleichen. Janis Blaswich hat die Ehre, sich im Tor entgegenzustellen. ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager, der den Großteil der Vorbereitung mit einem grippalen Infekt verpasst hatte, wird nächsten Mittwoch zu Hause gegen Atletico Madrid seine Chance erhalten, verriet Letsch. „Danach wird es eine klare Nummer 1 geben, die den Rest der Saison spielen wird.“ Wegen Schlagers Erkrankung sei es bisher aber nie zu diesem „Zweikampf“ gekommen.

Alexander Schlager (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Alexander Schlager

Die offene Torhüter- beeinflusst auch die Kapitänsfrage. In Madrid wird Blaswich das Team aufs Feld führen. Sollte Schlager danach zur Nummer eins werden, wäre auch er ein Kandidat. „Das sind keine Vorbereitungsspiele“, sagte Letsch über die Duelle mit Real und Atletico. Man wolle sich aber auch in puncto Hierarchie noch einmal „orientieren“. Die Vierer-Abwehr werden im 4-4-2-System aller Voraussicht nach Amar Dedic, Kamil Piatkowski, Samson Baidoo und Aleksa Terzic bilden. Neo-Stürmer Karim Onisiwo ist in der Champions League nicht spielberechtigt.

Unter Pepijn Lijnders haben die Salzburger in der Königsklasse nur bei Feyenoord Rotterdam (3:1) angeschrieben. Die fünf weiteren Partien in der neuen Ligaphase gingen allesamt zu Null verloren. Die Aufstiegschancen sind zwei Spiele vor Schluss nur noch theoretischer Natur. Nach Einsatzminuten gewichtet waren die Salzburger mit durchschnittlich 22,9 Jahren im Herbst allerdings auch das mit Abstand jüngste Team der Champions League – vor dem Ligarivalen Sturm Graz (23,8).

Aufschlüsse für Transfertätigkeit
Salzburg hat vier seiner vergangenen acht Pflichtspiele verloren und nur zwei gewonnen. Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder betonte das Vertrauen in die Mannschaft, sprach aber auch von einer „ganz, ganz wichtigen Reise“ nach Madrid. „Wir haben noch eine Resttransferzeit. Es ist für uns ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Analyse, um zu schauen, wie weit sind wir, was können wir dem Kader hinzufügen oder vielleicht auch mit einem Abgang in Szene setzen.“

Bis 6. Februar können vor dem Start ins Bundesliga-Frühjahr noch neue Spieler verpflichtet werden. „Es kann durchaus noch etwas passieren. Es ist auch unser Ziel, noch etwas zu präsentieren“, sagte Schröder. Man fühle sich aber nicht gezwungen. Zudem gebe es wirtschaftliche Rahmenbedingungen. „Wir sind nicht so aufgestellt, dass wir x-beliebig transferieren können.“ Nur wenn es sportlich und budgetär passe, werde man zuschlagen. Schröder: „Wir wollen immer besser werden. Von daher ist klar, dass wir das Handy nicht auf lautlos, sondern an haben.“

Ein neuer Innenverteidiger soll ganz oben auf der Liste stehen. Die kolportierten Absagen mehrerer arrivierter Kicker – medial war etwa von den ÖFB-Teamspielern Maximilian Wöber und Gernot Trauner die Rede – stellte Salzburgs neuer Sportchef allerdings in Abrede. Der Fokus gilt Real Madrid. „Wer da keine Gänsehaut hat, hat etwas falsch gemacht“, meinte Schröder. „Es ist eine Endstufe, das heißt aber auch, es ist eine absolute Verantwortung, den Klub würdig zu vertreten. Da geht es uns um Haltung. Wir müssen eklig sein, bissig, keinen Weg zu wenig gehen.“

Für ÖFB-Klubs bisher wenig zu holen
Bei der Klub-WM nächsten Sommer treffen die beiden Teams am 26. Juni in Philadelphia erneut aufeinander. Zuletzt hatte im Herbst 1998 ein österreichischer Verein mit Real die Klingen gekreuzt. Sturm Graz musste sich in der CL-Gruppenphase in Madrid 1:6 und zu Hause 1:5 geschlagen geben. Die bisher einzige Niederlage in zwölf Europacup-Heimspielen gegen ÖFB-Vertreter kassierten die „Königlichen“ am 21. Oktober 1970 im Achtelfinale des Cupsiegers-Cups gegen Wacker Innsbruck (0:1), die Korrektur erfolgte aber noch im Rückspiel (2:0).

Real-Trainer Carlo Ancelotti (Bild: AFP/APA/OSCAR DEL POZO)
Real-Trainer Carlo Ancelotti

Die Tiroler erlitten 1990 im Meistercup im Bernabeu mit 1:9 auch die höchste Europacup-Niederlage eines ÖFB-Klubs in der Geschichte. Real ist mit 15 Triumphen in Meistercup bzw. Champions League der Rekordgewinner des wichtigsten europäischen Klub-Wettbewerbes. Die Champions League haben die Madrilenen alleine in den vergangenen elf Jahren sechsmal gewonnen. Beim Finalsieg 2022 wirkte David Alaba mit, im Vorjahr saß der ÖFB-Star verletzt auf der Ersatzbank. Nach seinem Comeback am Sonntag könnte es gegen Salzburg wieder ein paar Einsatzminuten geben.

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(Bild: KMM)



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