Das Hahnenkamm-Wochenende wurde am Dienstag mit dem ersten Training eröffnet. Der Allererste, der sich in diesem Jahr auf die legendäre Streif wagt, war ein 22-Jähriger, der in Wien Maschinenbau studiert. Die „Krone“ kennt die Geschichte des „Vorläufer A“.
„Eigentlich war es immer mein großer Traum, die Abfahrt in Kitzbühel zu gewinnen“, gestand der Vorarlberger Student Kilian Böck mit leuchtenden Augen, kurz bevor er sich am Dienstag um exakt 11.22 Uhr als allererster Läufer in diesem Jahr aus dem Starthaus der legendären Streif in die Tiefe stürzte.
„Gleichgesinnte“ vermittelten den „Job“
Den Traum, die legendäre Hahnenkamm-Abfahrt zu gewinnen, wird sich das 22-jährige Ski Club Arlberg-Mitglied zwar nicht mehr erfüllen, da er im April 2023 seine aktive Karriere – in der er es immerhin bis in den Europacup geschafft hatte – beendete. „Die Faszination für die Streif ist aber geblieben“, sagt der Lochauer und verrät, wie es dazu kam, dass der dieses Jahr als „Vorläufer A“ die 3,3 Kilometer lange Strecke mit Mausefalle, Steilhang, Seidlalm und Traverse hinunterjagen darf: „In meinen letzten beiden aktiven Wintern war ich kaderlos und alleine im Skizirkus unterwegs. Da lernt man rasch Gleichgesinnte kennen.“
Unter anderem auch zwei Kitzbüheler, die schon öfters beim Heimrennen als Vorläufer ihr Hemd riskiert hatten. „Die meinten dann, zuerst im Scherz, ob ich das nicht auch einmal machen will“, erzählt Böck, der 2024 den legendären „Weißen Ring“ am Arlberg gewinnen konnte und voriges Wochenende am Weg zur Titelverteidigung nach Sturz aufgeben musste. „Heuer habe ich gedacht, dass ich das Angebot annehmen muss – solange ich noch fit bin und mir das zutraue.“
Am Weg zur Mausefalle machte es „klick“
Gesagt, getan: Böck – der mittlerweile ein Maschinenbaustudium in Wien begonnen hat – nutzte die Damen-Weltcuprennen in St. Anton Anfang Jänner als Aufwärmübung bevor es am Dienstag erstmals auf der Streif ernst wurde. „Auf der Anfahrt zur Mausefalle habe ich so richtig realisiert, was ich da mache“, schildert Kilian. „Aber nachdem ich den Sprung sauber gelandet hatte, war es ein gutes Gefühl. Groß riskiert habe ich aber nichts – es war in erster Linie eine Besichtigungsfahrt.“ Unnötiges Risiko will er auch in den nächsten Tage nicht eingehen, aber: „Ein bisschen mehr angasen, es ein wenig mehr ausreizen, möchte ich es schon noch.“
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