Die frühere „Alma“-Darstellerin Anna F. ist wegen „Körperverletzung“ und „sexueller Belästigung“ angeklagt. Die Übergriffe sollen auf einen Spielpartner bei der Aufführung im Südbahnhotel am 4. August 2023 passiert sein. Die beschuldigte Schauspielerin vermutet Regisseur Paulus Manker dahinter, doch der will damit „nicht das Geringste“ zu tun haben.
Wie die „Krone“ berichtete, hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt einen Strafantrag gegen Schauspielerin Anna F. (nicht die Sängerin, Anm. d. Red.) eingebracht. Die Ex-„Alma“-Darstellerin muss sich am 6. Mai im Bezirksgericht Neunkirchen wegen „Körperverletzung“ und „sexueller Belästigung“ verantworten – bedroht mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr.
Manker ist im Prozess als Zeuge geladen
Die Vorwürfe betreffen jene Vorstellung am 4. August 2023, vor der es beim Südbahnhotel am Semmering (NÖ) zu einem Polizeieinsatz gekommen war. Der Hoteleigentümer engagierte damals Securitys, die das Publikum am Einlass hindern wollten. Laut Anklägerin soll Anna F. im Zuge der Aufführung einem Kollegen eine brennende Fackel ins Gesicht gedrückt haben. Auch soll sie ihn bei einer Bett-Szene in den Po gebissen, dadurch verletzt und sexuell belästigt haben.
Auszug aus dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gegen Anna F.:
... , B./ hat diesen in Ansehung der Bisse in sein entblößtes Gesäß, durch eine intensive Berührung einer der Geschlechtssphäre zuordenbaren Körperstelle in seiner Würde verletzt.
Gegenüber der „Krone“ äußerte Frau F. den Verdacht, dass es sich um eine Retourkutsche von Paulus Manker handle. In einer TV-Doku hatte sie dem Regisseur Machtmissbrauch vorgeworfen, auch saßen sich die beiden im Frühjahr 2024 in einem Zivilprozess als Gegner gegenüber.
Es ist absurd zu glauben, dass ich eine Strafverfolgung der Staatsanwaltschaft initiieren könnte, ohne auch nur im Geringsten daran beteiligt zu sein.
„Alma“-Regisseur Paulus Manker zur „Krone“
Bild: Vienna Press / Andreas TISCHLER
„Eine Geschmacklosigkeit“
Der streitbare 66-Jährige ist nun als Zeuge geladen. Den geäußerten Verdacht will er nicht auf sich sitzen lassen: „Es ist absurd zu glauben, dass ich eine Strafverfolgung der Staatsanwaltschaft initiieren könnte, ohne auch nur im Geringsten daran beteiligt zu sein.“ Die Verletzung mit der Fackel sei „mit voller Absicht“ geschehen.
Dass der Biss in der Szene immer stattgefunden hat, auch vor und nach dem 4. August, sagen alle Beteiligten, auch das Opfer.
Anwalt Manfred Ainedter vertritt Anna F.
Bild: Gerhard Bartel
Und der Biss ins Gesäß nicht Teil seiner Inszenierung gewesen: „Sie glauben doch nicht allen Ernstes, ich würde Darstellern eine solche Geschmacklosigkeit vorschreiben und ein Schauspieler würde sich eine solch schwere Körperverletzung gefallen lassen, ohne sich zu wehren.“ – „Dass der Biss in der Szene immer stattgefunden hat, auch vor und nach dem 4. August, sagen alle Beteiligten, auch das Opfer“, erwidert Manfred Ainedter, Anwalt der Schauspielerin.
Anzeige erst ein Jahr nach der Vorstellung
Verwunderlich ist, dass der Spielpartner erst nach einem Jahr Anzeige erstattete. Und: Laut Ainedter soll Manker mehrere Medienvertreter proaktiv angeschrieben haben, um sie auf den Strafantrag und die Gerichtsverhandlung hinzuweisen.
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