„Verzierte“ oder zerstörte Wahlplakate sind im Vorfeld eines Urnenganges alltäglich. Ein Tiroler Student (19) musste nun als Angeklagter am Innsbrucker Landesgericht auf der Anklagebank Platz nehmen, weil er es im September auf FPÖ-Plakate abgesehen hatte.
In der Nacht zum 7. September griff der 19-jährige Student im Tiroler Oberland nachweislich zur Spraydose. Laut Staatsanwaltschaft soll er gemeinsam mit weiteren Tätern insgesamt 17 FPÖ-Wahlplakate verunstaltet und einen Schaden von rund 5800 Euro verursacht haben.
„Nur zwei Plakate, nicht 17“
Der junge Mann bekannte sich allerdings nur hinsichtlich zweier Plakate und deren Beschmieren mit durchgestrichenen SS-Runen schuldig. „Alles andere war nicht ich“, sagte er vor Richter Andreas Fleckl.
Es war eine Blödheit und ich weiß jetzt, dass man anders politisch aktiv werden muss.
Der Angeklagte beim Prozess
Verteidigerin: „Er will Schaden gutmachen“
Ihr Mandant sei jedenfalls einsichtig und es tue ihm leid, sagte seine Verteidigerin. Auch wolle er mit einem Betrag von 800 Euro den für die Partei entstandenen Schaden wiedergutmachen. Dem schloss sich auch der 19-Jährige selbst an: „Es war eine Blödheit und ich weiß jetzt, dass man anders politisch aktiv werden muss.“
Diversion ohne Strafe, aber es heißt zahlen
Richter Fleckl ließ die Verhandlung schließlich nach wenigen Minuten mit einer Diversion für die zwei Plakate und ansonsten mit einem Freispruch enden. „Ich verhänge eine Probezeit von zwei Jahren und die Weisung, der FPÖ 800 Euro an Schadenersatz innerhalb eines Monats zu zahlen“, führte er aus. Für insgesamt 17 besprühte Plakate würden die Beweise fehlen.
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