„Gefährder“ erst 10

Immer häufiger sind Islamisten noch Schulkinder

Österreich
21.01.2025 22:30

Langweilig wird der vor drei Jahren gegründeten Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) auch 2025 ganz sicher nicht. Neben dem Aufstieg der Rechtsextremen und russischen Angriffen auf kritische Infrastruktur sind es vor allem blutjunge Islamisten, die an den Schulhöfen Sorge bereiten.  

Für einige Stunden war das chinesische Videoportal TikTok in den USA am Sonntag für niemanden erreichbar. Schuld war ein US-Gesetz, das einen Verkauf des umstrittenen, bei Jungen beliebten Portals vorsah. Mittlerweile läuft TikTok wieder – nach Intervention von Wieder-US-Präsident Donald Trump. In Europa sorgt die Plattform für Diskussionen. Spionage wird da und dort vermutet. Und die Inhalte treiben oft seltsame und recht radikale Blüten.

Auch die DSN, die vor drei Jahren als Nachfolger des BVT gegründet wurde, beschäftigt sich mit TikTok. Vor allem von Islamisten wird es gerne genutzt – um Propaganda bis zu unseren Jüngsten zu bringen. Und auch, um mit ihnen so direkt wie möglich in Kontakt zu treten.

Auch ein Zehnjähriger ließ sich durch TikTok und Co. verführen. Er gilt als sehr gefährlich. (Bild: APA Pool/APA/dpa/Marijan Murat)
Auch ein Zehnjähriger ließ sich durch TikTok und Co. verführen. Er gilt als sehr gefährlich.

Die Anzahl islamistischer Gefährder – also all jener, denen man Anschläge zutraut – steigt demnach permanent an. Ein Grund dafür sind auch hier TikTok und andere soziale Medien. Die Kinder, heißt es, würden die Ideologie der Terrorgruppen direkt mit in die Schulen bringen. Vor allem in Wien kam es schon zu einigen gewalttätigen Vorfällen.

Zehnjähriger radikalisierte sich über TikTok & Co.
So wird auch ein erst zehn Jahre alter Bub aus Somalia, der 2024 geschnappt wurde, als sehr gefährlich bezeichnet. Der DSN fehlen allerdings Werkzeuge, um alle Gefährder zu beobachten. Gerade die Jungen kommunizieren ausschließlich digital. Ein Auge, auf dem Österreich bekanntlich blind ist. Ohne die Überwachung von Messengerdiensten war es dem 19-jährigen Beran A. aus Ternitz (NÖ) schließlich möglich, nicht aufzufallen.

Erst ein Tipp des FBI führte zu dem Netzwerk (es soll sich um eine zweistellige Zahl an Personen handeln), das am 9. August 2024 einen Anschlag auf ein Konzert von US-Star Taylor Swift im Wiener Ernst-Happel-Stadion plante.

Wahlsiege beflügeln auch Rechtsextreme
Die jungen Rechten befinden sich nach den jüngsten Wahlen im Aufwind. Sie sind ebenso aktiv in sozialen Medien, um Anhänger zu finden. Kampfsportgruppen, von denen es in Deutschland bereits viele gibt, schafften es aber (noch) nicht nach Österreich. Während man nach dem FPÖ-Triumph rege Kontakte der linksextremen Szene nach Deutschland beobachten kann, wächst auch die Sorge wegen Spionage, Angriffen auf kritische Infrastruktur und Desinformation – vor allem durch Russland.

Im rechtsextremen Milieu, das bestens vernetzt ist, kommt es häufiger zu Sicherstellungen. (Bild: BMI)
Im rechtsextremen Milieu, das bestens vernetzt ist, kommt es häufiger zu Sicherstellungen.

Kritische Infrastruktur muss besser geschützt werden
Weil Russland seine Waffen durch die Sanktionen teils nicht mehr selbst herstellen kann, habe man es etwa auf Halbleitertechnologie aus Österreich abgesehen. Diese wird dann zur Waffenherstellung missbraucht. Viele Anfragen gibt es von Unternehmen hinsichtlich des Schutzes von kritischer Infrastruktur wie der Stromversorgung. Bisher kam es zwar zu Cyberangriffen, aber noch nicht zu Sabotageakten. Auch hier rechnet man damit, dass diese Ruhe nicht ewig hält. 

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