Donald Trump als 47. US-Präsident: Was erwarten die Österreicher von seiner zweiten Amtszeit? Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Gallup-Instituts hervor.
So viel gleich vorweg: Viele haben eher Befürchtungen als Hoffnungen oder positive Erwartungen.
So erwarten 45 Prozent negative Auswirkungen auf Frieden und Sicherheit in der Welt, 52 Prozent auf die Demokratie weltweit, 53 auf die globale Wirtschaft und 54 Prozent auf die Beziehungen EU-USA. Demgegenüber gehen nur 19 Prozent der Österreicher davon aus, dass sich die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa in den nächsten vier Jahren unter Trump verbessern werden. Für nur 18 Prozent ist Aufwind für die Demokratie in Sicht. Dass es für die Weltwirtschaft besser wird, glauben 22 Prozent. Immerhin 31 Prozent hoffen auf positive Effekte für Frieden und Sicherheit.
Trumps Ansatz ,America First‘ und seine Angriffe auf die Medien und die demokratischen Institutionen werden auch in Österreich mit Sorge verfolgt.
Andrea Fronaschütz, Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts
Sorge, aber auch Hoffnung
„Trumps Ansatz ,America First‘ und seine Angriffe auf die Medien und die demokratischen Institutionen werden auch in Österreich mit Sorge verfolgt. Sein Versprechen, für den Frieden in der Ukraine zu sorgen, erfüllt manche Menschen jedoch auch mit Hoffnung“, kommentierte die Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz, die Umfrageergebnisse in einer Aussendung.
Welche Großmächte werden in den nächsten vier Jahren des von der Trump-Regierung angekündigten „Amerika zuerst“ an Stärke gewinnen? 67 Prozent der Österreicher sehen bei dieser Frage China im Vorteil, nur 46 die USA selbst. 35 Prozent prognostizieren mehr Einfluss für Indien, 27 Prozent für Russland, 20 Prozent für Japan. Die EU und Großbritannien mit seinem „Special Relationship“ (Sonderverhältnis) sind klar im Hintertreffen: Nur 17 Prozent der Befragten erwarten sich eine Stärkung der EU, gar nur sieben Prozent eine Stärkung Großbritanniens.
Umgekehrt sehen 50 Prozent der Österreicher die Briten im Nachteil, 42 Prozent die EU, gefolgt von Russland mit 39 Prozent. Auch bei Japan (26 Prozent) überwiegt der negative Ausblick. Für Indien, die USA und China gibt es eine Mehrheit, die mit jeweils mehr Einfluss rechnet.
Viele Teilnehmer wollten sich bei Fragen nicht äußern
Für die Umfrage wurden vor Weihnachten – also deutlich vor Trumps Angelobung am Montag und der sogleich von ihm erlassenen Welle an Präsidentendekreten – zwischen dem 17. und 29. Dezember des Vorjahres 1000 Österreicher und Österreicherinnen ab 16 Jahren befragt.
Einigermaßen viele Teilnehmer gaben sich bei allen Fragen unentschieden oder wollten sich nicht äußern. Im Frageblock zu den Auswirkungen der Trump-Herrschaft auf bestimmte Bereiche machte diese Gruppe zwischen 25 und 30 Prozent aus. So erwarten sich 17 Prozent keine Auswirkungen auf die Demokratie in der Welt und 13 Prozent der Befragten machten dazu keine Angaben, zusammengenommen also 30 Prozent.
Im Frageblock zu den Großmächten wollten zwischen sechs (bei USA) und zwölf Prozent (Japan sowie Indien) keine Antwort geben und zwischen 16 (bei China) und 42 Prozent (Japan) sehen gleichbleibenden Einfluss. Bei der EU kommen zu den 17 Prozent für „mehr Einfluss“ und den 42 Prozent „weniger Einfluss“, 33 Prozent mit „genauso viel Einfluss“, acht Prozent Antwortverweigerer.
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