Schock-Einigung!

Harry bekommt Millionen von der britischen „Sun“

Royals
22.01.2025 12:21

Statt eines mehrwöchigen Prozesses gibt es jetzt eine überraschende Einigung zwischen Prinz Harry und dem Verlag der britischen Boulevardzeitung „The Sun“, dem er Bespitzelung vorgeworfen hat. Harry erhält eine „substanzielle Entschädigung“ sowie eine Entschuldigung.

Prinz Harry (40) habe sich im Prozess um illegale Recherchemethoden mit dem Verlag der britischen Boulevardzeitung „Sun“ auf einen Vergleich geeinigt. Das teilten beide Seiten vor Beginn des zweiten Prozesstags mit.

Der jüngere Sohn von König Charles III. (76) und sein Mitkläger, der Ex-Labour-Politiker Tom Watson, warfen den Journalisten der „Sun“ vor, sie bespitzelt zu haben, unter anderem durch das Abhören von Sprachnachrichten und andere illegale Recherchemethoden. Bei beiden entschuldigte sich der Verlag nun, ohne jedoch eine direkte Beteiligung von „Sun“-Journalisten einzugestehen.

Prinz Harry erhält vom Verlag eine „substanzielle Entschädigung“ (Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Michael M. Santiago)
Prinz Harry erhält vom Verlag eine „substanzielle Entschädigung“

Harry erhält substanzielle Entschädigung
Die Einigung in letzter Minute ist eine große Überraschung. Harry hatte angekündigt, stellvertretend für andere Betroffene das Verfahren durchzuziehen und die mutmaßlichen Machenschaften des Blattes ans Licht zu bringen. Er wollte dafür sogar selbst in den Zeugenstand treten. Das bleibt nun aus. Doch Harry erhält eine „substanzielle Entschädigung“, wie es in einer Erklärung des Verlags NGN (News Group Newspapers) hieß.

Der britische Adels-Journalist Chris Ship, schrieb auf X, Harry dürfte einer Quelle zufolge zwischen rund 11 und 23 Millionen Euro Schadenersatz bekommen, wobei es dem Prinzen nicht ums Geld gegangen sei, sondern um das Eingeständnis unrechtmäßiger Aktivitäten. 

„Der Schadenersatz, der Prinz Harry von NGN zugesprochen wurde, beläuft sich nach Angaben einer gut informierten Quelle auf 10 bis 20 Millionen Pfund. Aber für Harry ging es nicht um Geld. Er wollte, dass The Sun unrechtmäßige Aktivitäten zugibt, Harrys Anwaltsteam behauptet, NGN habe 30 Millionen E-Mails gelöscht – einige davon, nachdem die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen hatte.“

Der Verlag entschuldigte sich zudem in einer Erklärung „umfassend und ohne Einschränkungen“ für „ernsthafte Verletzungen seines Privatlebens, einschließlich illegaler Praktiken, die durch Privatdetektive angewandt wurden, die für die „Sun“ tätig waren.“

Illegale Methoden waren verbreitet
Der Verlag von US-Medienmogul Rupert Murdoch entgeht nun einer ausführlichen Prüfung vor Gericht, ob und inwieweit Mitarbeiter der „Sun“ in illegale Machenschaften verwickelt waren.

Es geht dabei um den Zeitraum zwischen 1996 und 2011. Dass damals illegale Methoden wie das Abhören von Sprachnachrichten bei einigen britischen Zeitungen verbreitet waren, ist unumstritten. Bislang gelang es dem Verlag jedoch stets, Klagen durch Zahlungen im Vorfeld abzuwenden.

Rupert Murdoch (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/Noah Berger)
Rupert Murdoch

Großes finanzielles Risiko
Schauspieler Hugh Grant (64) und andere, die sich zunächst der Klage angeschlossen hatten, waren schon im Vorfeld auf ein Angebot des Verlags NGN (News Group Newspapers) eingegangen. Grant hatte als Grund dafür das finanzielle Risiko angegeben. Ihm drohten nach eigenen Angaben Kosten in Höhe von zehn Millionen Pfund (derzeit etwa 11,8 Millionen Euro).

In Großbritannien müssen Kläger selbst im Fall eines Siegs vor Gericht die Prozesskosten übernehmen, sollte ihnen eine geringere Summe zugesprochen werden, als zuvor im Rahmen eines Vergleichs angeboten wurde.

Harry führt einen regelrechten Kreuzzug
Prinz Harry wollte das Risiko eigentlich bewusst eingehen. Der Royal führt einen regelrechten Kreuzzug gegen die „tabloid press“, wie die Boulevardpresse in Großbritannien genannt wird. Er will zeigen, dass die Methoden System hatten.

„Niemand ist besser geeignet, das durchzuziehen, als ich“, sagte er einmal in der Dokumentation „Tabloids on Trial“ des britischen TV-Senders ITV. Er fechte das stellvertretend für alle aus, so der Royal damals.

In einem früheren Verfahren gegen den Verlag der Boulevardzeitung „Daily Mirror“ hatte Harry weitgehend Recht bekommen. Ein weiteres Verfahren gegen den Verlag der „Daily Mail“ ist anhängig.

Prinz Harry und Herzogin Meghan (Bild: APA/AFP/Colombian Vice-Presidency/ANDRES CASTILLA)
Prinz Harry und Herzogin Meghan

Was treibt Prinz Harry an?
Immer wieder hatte er auch deutlich gemacht, dass er den Unfalltod seiner Mutter Prinzessin Diana 1997 in Paris den Paparazzi anlastet, die ihr und ihren Begleitern damals auf den Fersen waren. Mehrmals deutete er an, dass er befürchtet, seine Frau Meghan (43) könne ein ähnliches Schicksal ereilen.

Auch den Austritt aus dem engeren Kreis der Königsfamilie, den er und Meghan vor gut fünf Jahren vollzogen hatten, und das Zerwürfnis mit Angehörigen auf beiden Seiten lastet er teilweise den Boulevardmedien an, die ihm seit seiner Kindheit auf Schritt und Tritt folgen.

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(Bild: kmm)



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