Umbruch im Denken

Ist Fokus auf „positiven Tierschutz“ die Zukunft?

Tierecke
22.01.2025 13:51

Bisher ging es im Tierschutz vor allem darum, das Leid von Vierbeinern zu reduzieren. Forscher schlagen nun ein Umdenken vor und präsentierten erstmals eine Definition von „positivem Tierschutz“, der die Bedeutung schöner Erfahrungen und Zustände für Haus-, Nutz- und Wildtiere hervorhebt.

Ein Team von Wissenschaftern aus verschiedenen Disziplinen und 23 Institutionen in 15 Ländern tat sich zusammen, um gemeinsam die lang erwartete Definition von „Positivem Tierschutz“ („PAW“/Positive Animal Welfare) zu erarbeiten. Damit wird ein Umdenken angeregt, denn nach Jahrzehnten soll es in der Tierschutzwissenschaft nicht mehr nur darum gehen, Leiden zu reduzieren. Stattdessen soll das Wohl der Vierbeiner aktiv gefördert werden.

Die Definition, auf welche sich die Forscher einigen konnten: Positiver Tierschutz ist das Gedeihen des Tieres durch die Erfahrung überwiegend positiver Geisteszustände und die Entwicklung von Kompetenz und Resilienz. Laut Studienerstautor Jean-Loup Rault vom Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften der Veterinärmedizinischen Universität Wien geht „positives Tierwohl über gute physische Gesundheit und die Linderung von Leiden hinaus. Es geht darum, die Fähigkeit von Tieren zu fördern, sich durch lohnende Erfahrungen, Wahlmöglichkeiten und die aktive Verfolgung von Zielen zu entfalten.“ 

Höhere Standards durch neue Sichtweise
Dieser andere Blickwinkel auf den Tierschutz setzt gleichzeitig höhere Standards. Ein positives Wohlergehen von Tieren könnte beispielsweise dadurch gefördert werden, dass Kälbern genügend Platz zum Spielen geboten wird, da Spielen sehr belohnend sein kann. Ebenso sind Schweine, die mit viel Stroh gehalten werden, zufriedener, da ihr natürlicher Erkundungsdrang befriedigt wird.

„Wichtiger Schritt zu Verbesserungen!“
Das Wissenschaftler-Team hofft, mit seiner Definition die innovative Forschung voranzutreiben und die Tierpflegepraktiken besser mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Haltung und Pflege von Tieren in Einklang zu bringen. Co-Autorin Margit Bak Jensen merkt an: „Diese Definition ist ein wichtiger Schritt hin zu einer wesentlichen Verbesserung des Wohlergehens von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben, Heimen und Zoos.“ Kurz gesagt, die Zukunft des Tierschutzes ist da, und sie zielt auf ein gutes Leben ab.

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