Entsetzen in Bayern
Messerangriff auf Kindergruppe: Bub (2) getötet
Bei einem Messerangriff auf eine Kindergartengruppe in einem Park in Aschaffenburg in Nordbayern sind am Mittwoch zwei Menschen getötet worden – darunter auch ein zweijähriger Bub. Ein 41-jähriger Mann wollte offenbar helfen und wurde dabei selbst zum Opfer. Der mutmaßliche Angreifer soll zuvor psychisch auffällig gewesen sein.
Bei den Verstorbenen handelt es sich um einen 41-jährigen Mann und einen zweijährigen Buben. Eine weitere Person sowie ein zweites Kind seien schwer verletzt worden. Verdächtig ist ein 28-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der kurz nach der Attacke festgenommen wurde.
Deutschen Medienberichten zufolge soll sich der Tatverdächtige wegen psychischer Probleme schon mehrfach in Behandlung befunden haben. Gemeldet war der Mann zuletzt in einer Asylunterkunft in der Region. „Zur Motivlage sind die Ermittlungen angelaufen“, sagte ein Polizeisprecher. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.
Opfer wollte Angreifer noch abwehren
Der Verdächtige soll die Gruppe, bestehend aus fünf Kindern und zwei Erzieherinnen, um die Mittagszeit in einem Park der fränkischen Stadt angegriffen haben. Wie das deutsche Medium „Main-Echo“ berichtet, soll es sich um eine Gruppe aus einer Aschaffenburger Kindergartengruppe gehandelt haben. Der getötete 41-jährige Mann soll noch versucht haben, den Angreifer abzuwehren. Ob der Tatverdächtige die Opfer kannte, muss noch ermittelt werden.
Die Polizei Unterfranken informiert auf „X“ fortlaufend über den Einsatz:
Bei einer zweiten zunächst festgenommenen Person konnte ein Tatverdacht ausgeschlossen werden. Es handelt sich um einen Zeugen. „Dieser wird derzeit vernommen“, schrieb die Polizei auf „X“. Der Tatort und der Park wurden nach dem Vorfall um die Mittagszeit weiträumig abgesperrt. Weil der Verdächtige versucht haben soll, über Bahngleise zu fliehen, wurde der Bahnverkehr in Aschaffenburg eingestellt, Züge wurden nach Bahnangaben zunächst zurückgehalten.
Söder: „Entsetzlicher Tag“ für Bayern
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich schockiert. In einem Post auf „X“ sprach er von einem „entsetzlichen Tag“ für den Freistaat. „Wir trauern um ein kleines, unschuldiges Kind, das tödlich verletzt wurde. Wir trauern um einen Helfer, der seine Zivilcourage mit dem eigenen Leben bezahlt hat.“ Die Tat müsse restlos aufgeklärt werden, doch nun sei Zeit des Innehaltens. „Es tut einfach nur weh“, so Söder. Innenminister Joachim Herrmann reiste noch am Mittwoch nach Aschaffenburg, um zusammen mit Gesundheitsministerin Judith Gerlach (beide CSU) am Tatort zur Öffentlichkeit zu sprechen.
Ich bin schockiert, zutiefst erschüttert und mit dem Herzen bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir werden in den nächsten Tagen eine Möglichkeit schaffen, um innezuhalten und der gemeinsamen Trauer Ausdruck zu verleihen.
Jürgen Herzing, Aschaffenburgs Oberbürgermeister
Hotspot für Drogenkriminalität
Aschaffenburg liegt im bayrischen Regierungsbezirk Unterfranken, nahe der Landesgrenze zu Hessen. Der neun Hektar große Schöntal-Park, nahe der Innenstadt gelegen, ist als Treffpunkt der Drogenszene bekannt. Im vergangenen November wurde der Park gemäß Polizeirecht zu einem „gefährlichen Ort“ erklärt, was den Behörden erweiterte Befugnisse einräumt. Laut Polizei ist der Park ein Hotspot für Drogenkriminalität, an dem immer wieder Betäubungsmitteldelikte und Straftaten im Drogenmilieu verübt werden.
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