Jeder fünfte Tiroler bzw. Tirolerin wohnt unter einem Dach der Gemeinnützigen Bauträger, die gemeinsam 71.000 Wohneinheiten verwalten. Im Schnitt kosten die Wohnungen 11 Euro pro Quadratmeter brutto warm. Nicht nur deswegen ist der Soziale Wohnbau am Vormarsch.
Die Gemeinnützigen Bauträger Tirol (GBV) können 2024 auf ein Rekordjahr zurückblicken: Insgesamt wurden 1551 Wohnungen neu errichtet – der Wert markiert einen neuen Höchststand. Durch Umzüge wurden zusätzlich 1600 Wohnungen frei. Somit wurden 2024 mehr als 3100 Einheiten neu vergeben.
Eigentumswohnungen stehen nun im Fokus
Auch das Bauvolumen im Neubau war mit 370 Millionen Euro so hoch wie noch nie. „Trotz der allgemeinen Flaute am Immobilienmarkt konnten wir Projekte vorziehen und damit mehr Bauvorhaben als in den Jahren zuvor umsetzen. Diese zusätzlichen Wohnungen sind wichtig für die soziale Balance am Tiroler Immobilienmarkt“, ergänzt GBV-Obmann-Stellvertreter Alexander Zlotek. In den vergangenen zwei Jahren wurden insgesamt 1600 Eigentumswohnungen direkt errichtet oder über das Modell „Miete mit Kaufoption“ übereignet.
Trotz der allgemeinen Flaute am Immobilien- Markt konnten wir mehr Bauprojekte als in den Jahren zuvor umsetzen.
GBV-Stellvertreter Alexander Zlotek
Werkzeug für Wohnraummobilisierung
Hierbei können die Menschen zunächst in die Wohnung auf Miete einziehen und diese dann bei Bedarf nach fünf, zehn oder 15 Jahren erwerben. Eine weitere Vereinfachung des Prozesses erhofft man sich durch die am Dienstag angekündigten Maßnahmen der Landesregierung für eine wirksamere Bauland- und Wohnraumbeschaffung: „Die Landespolitik gibt damit den Gemeinden noch mehr Instrumente in die Hand, die es auch zu nutzen gilt“, sagte Zlotek.
Gemeinnützige fast überall in Tirol aktiv
„Unsere Mitglieder sind derzeit in 60 Gemeinden aktiv. Es gibt nur noch wenige weiße Flecken in Tirol“, fügt Mariacher noch hinzu. Vor allem in den Ballungsräumen sei man schon gut aufgestellt.
Unsere Pipeline ist gut gefüllt, derzeit sind 2400 Wohnungen im Bau und die Nachfrage bleibt ungemindert groß.
GBV-Obmann Franz Mariacher
Dort, wo die Dichte der gemeinnützigen Wohnbauten noch geringer ist – was vor allem in den ländlicheren Gegenden der Fall ist -, scheint der Bedarf oft geringer. Da die Grundstückskosten im Vergleich zur Stadt deutlich geringer sind, wollen sich die Ortsansässigen meist den Traum des Eigenheims auf eigene Faust und Kosten erfüllen.
Auch im Jahr 2025 bleiben die GBV nicht still sitzen
Für das angelaufene Jahr hat die GBV Großes vor. Insgesamt werden weitere 409 Millionen Euro in Neubau und Sanierung investiert. So sollen heuer 1200 Wohnungen fertiggestellt werden, 943 davon als Mietobjekte oder auch unter dem System Miete mit Kaufoption. Als Herausforderung für die Zukunft entpuppt sich laut Mariacher die Stabilisierung der Baukosten und Mieten sowie die Dekarbonisierung von Bestandsobjekten. Oftmals bleibe nur der Abriss als einziger Ausweg.
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