Neue Fächer empören
Russische Schüler lernen unter „Z“-Symbol schießen
Nachdem die russische Invasion in der Ukraine für den Kreml bekanntlich nicht nach Plan läuft, konzentrieren sich die russischen Behörden umso mehr auf Propaganda für Kinder und Jugendliche – sie sollen von klein auf richtiggehend im Sinne des Regimes indoktriniert und auf Krieg vorbereitet werden. Wehren sich die Eltern dagegen, drohen schlimme Strafen.
Seit dem 24. Februar 2022 wird der Welt täglich das Blutvergießen in der Ukraine vor Augen geführt. Bemerkenswert ist, dass bezugnehmende Fotos überwiegend in der Ukraine und von der ukrainischen Seite der Front aufgenommen wurden und werden. Dies hängt damit zusammen, dass in der Ukraine weiterhin unabhängige Journalisten tätig sind, während es in Russland so gut wie keine mehr gibt. Sehr vieles liegt daher über den Aggressor im Dunklen – Exilmedien kämpfen jedoch vehement um mehr Einblicke.
Und die gibt es aktuell in die Bildungsanstalten. So berichtet das unabhängige exilrussische Investigativportal „Agentstwo“, dass sich im Schuljahr 2024/2025 in Russland die Gesamtzahl der Unterrichtsstunden, die der „Propaganda der Ideen des Kremls“ gewidmet sind, verdoppelt hätte. Insbesondere das Fach „Grundlagen der Sicherheit und Verteidigung des Vaterlandes“ umfasse Module wie „Militärische Ausbildung – Grundlagen des militärischen Wissens“.
Bereits in der Unterstufe sollen Schüler in entsprechende Trainingslager geschickt werden. Im Schulalltag werde den Kindern der Umgang mit Kleinwaffen beigebracht wie auch die Grundlagen der „Militärkunst“ vermittelt. Dies umfasst, wie man sich auf dem Schlachtfeld verhält, Gelände optimal nutzt und Unterstände baut. Ganz oben steht zudem die Versorgung von Kriegsverletzungen und das Bedienen von Drohnen.
Die Verantwortung liegt auch bei den Eltern
Widersetzen sich die Eltern dieser Ausbildung, werden sie gemäß dem Artikel über die „Diskreditierung der Armee“ angezeigt. Dennoch wird ihnen geraten, nicht untätig zu bleiben. Besonders in der Volksschule seien Kinder anfällig für Propaganda, schildert ein klinischer Psychologe gegenüber dem Exilmedium „Medusa“.
Gegensteuern ist angesagt: „Es ist ausreichend, ruhig über das Geschehen zu sprechen – man kann Fakten anführen, die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung erklären, und schon wird das zögerliche Kind kritischer gegenüber der Propaganda“, führt eine Kinderpsychologin, deren Tochter in Moskau zur Schule geht, gegenüber „Medusa“ aus. Da heißt es aber dranbleiben und die Inhalte immer wieder wiederholen – sonst werde das Kind die Seite vertreten, die es häufiger höre und eben dadurch als „überzeugender“ erachte.
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