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Operettenstaat | Neue Feinde

Operettenstaat. Als Operetten noch modern waren bezeichnete man Österreich gerne als Operettenstaat. Operetten sind mittlerweile zwar längst nicht mehr „in“ – aber Operettenstaat und Österreich, diese Kombination wäre gerade wieder sehr „in“ (Wikipedia definiert: „Operettenstaat“ ist eine umgangssprachliche abwertende Bezeichnung für einen Kleinstaat, der großen Wert auf repräsentativen Prunk legt, um damit den Eindruck zu erwecken einflussreich zu sein, obwohl er als unbedeutend wahrgenommen wird). Allein schon, wenn man sich vor Augen hält, was gestern im Parlament, dem sogenannten „Hohen Haus“ geschah: Da gab Alexander Schallenberg, von Gnaden des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen bereits zum zweiten Mal Regierungschef, eine Regierungserklärung ab. Er mahnte, wie es sonst vor allem der Herr in der Hofburg tut, zur Einigkeit, zur Einhaltung der Menschenrechte und verwies darauf, dass Österreich ein stabiler und verlässlicher Partner bleiben werde. Wenn er das gar so betont, dann muss er, könnte man meinen, – berechtigte? – Zweifel daran haben, dass sein Nachfolger als Bundeskanzler, mutmaßlich Herbert Kickl, das wirklich so halten wird.

Neue Feinde. Operettenhaft gab sich die Republik freilich nicht nur rund um die Antrittsrede des wohl bald wieder abtretenden Zwischenkanzlers Schallenberg, sondern in der ganzen Parlamentssitzung. In dieser wurden von allen Seiten wieder hochgiftige Pfeile abgeschossen, wurden prall gefüllte Schmutzkübel über die politischen Gegner entleert. Das einzig Neue daran: Nach den Entwicklungen der vergangenen Wochen haben sich neue Fronten gebildet. Wen man noch vor kurzem verschonte, der bekommt es jetzt mit aller Wucht ab. Wer gerade noch Feindbild Nummer 1 war, wird dagegen verschont. Die Babler-SPÖ, die sich gegenüber der ÖVP nur für die türkis-rot-pinken Zuckerl-Verhandlungswochen – zumindest nach außen hin - einigermaßen zahm gegeben hatte, tat sich ganz besonders hervor, schießt wieder aus allen Rohren. Gegen alles, die FPÖ sowieso, aber auch die ÖVP, sogar gegen den Ersatz-Finanzminister Gunter Mayr, den sie gleich zum Propagandaminister erkor. Aus allen Rohren schießen – da sind dann stets auch manche Rohrkrepierer dabei.

Kommen Sie gut durch den Donnerstag!

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