Nach Sturm-Pleite

„Spaziergang“ macht dem schwarzen Sportchef Beine

Steiermark
23.01.2025 08:00

Der Stachel nach dem 0:5 in der Champions League bei Atalanta Bergamo saß tief bei Sturm. Während die Spieler selbstkritisch analysierten, richtet Michael Parensen den Blick nach vorne. Der Sportchef des Meisters blieb gleich zu Verhandlungen in Italien – Sturm wird am Markt reagieren!

„Ein Spaziergang für Atalanta“! Mit diesem Fazit nahm der italienische „Corriere dello Sport“ die 5:0-Lehrstunde des Europa-League-Siegers gegen Sturm zu den Akten. Beim Heimflug aus Bergamo war jedem Grazer klar, dass in der Champions League ein eisiger Wind pfeift, und einem schnell die Grenzen aufgezeigt werden. Trainer Jürgen Säumel war enttäuscht: „Das Ergebnis tut uns weh, wir haben noch viel zu verbessern.“

„Atalanta war in allen Bereichen besser“, seufzte Dimitri Lavalée, „vor allem haben sie jene Tore gemacht, die uns nicht gelungen sind.“ „Die beiden Gegentreffer in den letzten Minuten hätten uns nicht passieren dürfen“, haderte Goalie Kjell Scherpen mit der Höhe der Abfuhr, „aber Atalanta war voll im Flow und für dieses Tempo waren wir noch nicht bereit.“ Nachsatz: „Aber wir sind halt alle erstmals auf diesem Niveau dabei. Zumindest haben wir viel gelernt. Jetzt gilt’s die Champions League gegen Leipzig mit einer guten Leistung zu beenden.“

Kiteishvili war in Bergamo ratlos. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Kiteishvili war in Bergamo ratlos.

„Duell“ mit Salzburg
Denn neben Punkten für die Fünfjahreswertung ist es eines der internen Ziele, die Königsliga vorm großen Rivalen Salzburg abzuschließen. Vor allem aber wartet danach das Doppel gegen die Wiener Austria im Cup und in der Meisterschaft, auf das Scherpen brennt: „Da heißt’s gemma-gemma!“

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Die beiden Gegentreffer in den letzten Minuten hätten uns nicht passieren dürfen. Aber wir sind halt alle erstmals auf diesem Niveau dabei. Zumindest haben wir viel gelernt.

Sturm-Goalie Kjell Scherpen

In Vorstandskreisen weigert man sich, ins Krisengeheul von Gruppen mit zu hoher Erwartungshaltung einzustimmen – denn: Auch in der goldenen Osim-Ära gab’s einige 0:5-Debakel, die letztlich sehr lehrreich waren. Außerdem war Gegner Atalanta, der vor Augen seines US-Besitzers bezüglich des Aufstiegs unter Druck stand, Weltklasse. Coach Gasperini wechselte zur Pause mit Lookman und Ederson zwei Spieler ein, die den eineinhalbfachen Transferwert von Sturms gesamtem Kader hatten! Im Gegenzug hat Jürgen Säumel nach den Abgängen von Biereth, Yardimci und Gazibegovic einen nicht so einfachen Umbruch zu moderieren. Ein Duell war nach der Pause sinnbildlich für die Situation: Stammelfdebütant Arjan Malic stand Atalantas 50-Millionen-Aktie Ademola Lookman gegenüber.

Sturms Geschäftsführer Sport Michael Parensen (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Sturms Geschäftsführer Sport Michael Parensen

Weil Sturm im Moment ein eiskalter „Finisher“ fehlt, ruhen die Hoffnungen auf Sportdirektor Michael Parensen, der am Mittwoch zu Verhandlungen in Italien geblieben ist: Die Verpflichtung eines Stürmers hat er angekündigt, dazu soll zumindest ein Außenverteidiger stoßen – Freitag oder Samstag soll ein Neuer präsentiert werden. Für Stankovic und Co. geht’s am Freitag um neun Uhr neuerlich nach Catez ins Camp – von dort geht es dann direkt nach Klagenfurt zum Mittwoch-Duell mit Leipzig

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