Eine Auszeichnung der unrühmlichen Art hat die Grill-Gemüse-Gewürzmischung eines bekannten, österreichischen Unternehmens erhalten. Weil die blickdichte Dose nur zu rund einem Drittel gefüllt ist, wurde dem Produkt der Negativpreis des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) – die „Konsum-Ente 2024“ – verliehen.
Die luftige Mogelpackung der Grill-Gemüse-Gewürzmischung von Kotányi haben Verbraucher laut VKI als frech empfunden. Bereits 2016 und 2020 waren Kotányi-Gewürzdosen bei einem Lebensmittel-Check durch ihre geringe Füllmenge negativ auf.
Hersteller: „Schwankendes Volumen“
Der Hersteller argumentiert in seiner Stellungnahme mit dem schwankenden Volumen je nach Gewürzsorte. Daher sei ein gewisser Spielraum beim Dosenformat notwendig. „Zwei Drittel Luft in einem Gewürzbehälter sind schlichtweg zu viel. Das derzeitige Missverhältnis enttäuscht die Kundschaft bezüglich der enthaltenen Füllmenge. Zudem kommt es zu einer unnötigen Ressourcenverschwendung“, sagte dazu VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger.
Saft und Pesto auf den Plätzen zwei und drei
Auf Platz zwei reihte sich der Rauch Happy Day Cocos-Ananas-Saft ein. Statt echter Kokosnuss, die lediglich als 0,5 Prozent Kokosnusswasser enthalten ist, begegnet den Konsumentinnen und Konsumenten zugesetztes Aroma. „Aroma“ in der Zutatenliste kann sowohl Aromen auf Basis von natürlichen Rohstoffen – pflanzlichen, tierischen oder mikrobiologischen Ursprungs – als auch einen synthetisch hergestellten Aromastoff bezeichnen. Rauch teilte dem VKI mit, dass es sich um ein natürliches Aroma handelt, möchte über die ursprünglichen Rohstoffe aber keine Auskunft geben.
Das Rio Mare Thunfisch-Pesto mit Pistazien und Zitrone erreichte Platz drei und sorgt mit seiner Zusammensetzung für Verärgerung. Neben Thunfisch (20 Prozent), Pistazien (fünf Prozent) und Zitrone (zwei Prozent) enthält es vor allem grüne Bohnen (rund 37 Prozent) und Olivenöl. „Auf der Packung sollte auf den ersten Blick erkennbar sein, was die Hauptzutaten des Produkts sind. Das ist beim Pesto von Rio Mare nicht der Fall“, so Eichberger. Der Hersteller sieht kein Problem mit Bezeichnung und Gestaltung, da die grünen Bohnen laut ihm nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Mehr als 7000 Verbraucher haben gewählt
Konsumentinnen und Konsumenten, die sich durch Aufmachung, Kennzeichnung oder Werbung eines Produktes in die Irre geführt sehen, können das betreffende Erzeugnis auf der Plattform Lebensmittel-Check des Verbraucherschutzmagazins melden. Aus allen veröffentlichten Checks des Zeitraums September 2023 bis September 2024 wurden fünf Produkte ausgewählt und im Rahmen der „Konsum-Ente 2024“ zur Wahl gestellt. Insgesamt verzeichnete die Umfrage 7879 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 20 bis 70 Jahren.
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