Ein dänischer EU-Parlamentarier hat unmissverständlich klargestellt, was er davon hält, dass US-Präsident Donald Trump Grönland zum Teil der USA machen möchte: gar nichts! Oder um es in den Original-Worten von Anders Vistisen auszudrücken: „Trump, fuck off“, was in etwa bedeutet: „Trump, verpiss dich“.
Vistisen, Politiker der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei), hat sich bei einem öffentlichen Auftritt am Dienstag wegen Trumps ungeschminkter Grönland-Ambitionen in Rage geredet.
Grönland sei seit 800 Jahren Teil des dänischen Königsreiches. „Es ist ein integrierter Teil unseres Landes, es steht nicht zum Verkauf.“ Weder Drohungennoch Gebete könnten an diser Tatsache etwas ändern.
Glasklare Botschaft an Trump: „Verpiss dich!“
Visitsen wurde wenige Sätze später sogar noch deutlicher und legte gegen den selbst nicht gerade zimperlich agierenden US-Präsidenten nach: „Lassen Sie es mich in Worte fassen, die Sie vielleicht verstehen: ,Mr. Trump, verpiss dich!‘“
In einem Tweet relativierte Vistisen seine Aussage am Mittwoch minimal. Natürlich müsse man schön sprechen, rügte sich der Däne für seine Wortwahl selbst. Der Eintrag endet mit dem Satz: „Behandeln Sie Ihre Verbündeten gut und wir werden den Gefallen erwidern.“
Bereits einen Tag nach Trumps Amtsantritt hat Dänemark bekräftigt, dass sich kein Land einfach an Grönland „bedienen“ könne. „Natürlich können wir keine Weltordnung haben, in der Länder, wenn sie groß genug sind, egal, wie sie heißen, sich einfach nach Herzenslust bedienen können“, sagte Außenminister Lars Lokke Rasmussen am Dienstag.
Trump war am Montag erneut ins Weiße Haus in Washington eingezogen. Kurz zuvor hatte er erklärt, das als autonomes Gebiet zu Dänemark gehörende rohstoffreiche Grönland übernehmen zu wollen – und dabei auch ein militärisches Vorgehen nicht ausgeschlossen. Ein ähnliches Vorgehen drohte Trump auch für die Übernahme des Panamakanals an.
Trump: Grönland ist ein wunderbarer Ort und wichtig für USA
In seiner Antrittsrede wiederholte Trump die Drohung mit Grönland zwar nicht, allerdings sagte er kurz darauf auf Nachfrage vor Pressevertretern: „Ich bin mir sicher, dass Dänemark klarkommen wird.“ Grönland sei ein wunderbarer Ort, den die USA für die „internationale Sicherheit“ brauche, sagte Trump.
Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen hatte am Montag erklärt, Europa müsse sich auf eine „neue Realität“ vorbereiten. Den Menschen in Grönland müsse ihr Recht auf Selbstbestimmung gewährt werden, gleichzeitig müsse Dänemark seine Beziehungen zu den USA aufrechterhalten.
Der grönländische Regierungschef Mute Egede hat mehrfach betont, dass Grönland nichts gegen eine engere Bindung an Washington habe, das Land aber nicht zum Verkauf stehe.
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