„Was lange währt, ...“, dürften sich besonders die Geschädigten angesichts der Festnahme von Signa-Gründer René Benko gedacht haben. Die Vorwürfe der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sind schwerwiegend, U-Haft wurde beantragt. Und wie die „Krone“ erfuhr, besteht auch keine Möglichkeit für Benko, auf Kaution freizukommen. Mittlerweile wurde der Rekordpleitier auch einvernommen, er schweigt zu den Vorwürfen.
Konkret wurde Benko am Donnerstag wegen „Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr“ festgenommen, wie die WKStA mitteilte. Benko soll „eine Rechnung gefälscht sowie versucht haben, Vermögen zu verheimlichen und dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern zu entziehen“, heißt es weiter. Gegen Mittag wurde mitgeteilt, dass Benko inzwischen einvernommen worden sei und nun in die Justizanstalt eingeliefert werde. Er wollte sich in einer ersten Einvernahme nicht äußern.
Benko wird nach Wien verlegt
Mittlerweile steht auch fest: Benko wird nach Wien verlegt und muss dort die Entscheidung bezüglich seiner Untersuchungshaft warten. Die zuständige Richterin sitzt in der Bundeshauptstadt, ebenso wie die WKStA. Die Festnahme war im Vorfeld vom zuständigen Landesgericht für Strafsachen in Wien bewilligt worden. Binnen 48 Stunden muss nun entschieden werden, ob über den Rekordpleitier U-Haft verhängt wird.
Keine Chance auf Kaution
Die Chance, auf Kaution freizukommen, besteht laut „Krone“-Informationen übrigens nicht. Diese Möglichkeit sieht das Gesetz nur dann vor, wenn der Haftgrund Fluchtgefahr wäre ...
Weiters wurden am Donnerstag auch mehrere Hausdurchsuchungen in Benkos Büroräumen, im noblen „Chalet N“ in Lech sowie in Benkos Wiener Wohnsitz am Fleischmarkt durchgeführt.
Die Vorwürfe gegen Benko im Überblick:
WKStA tat sich mit deutschen Behörden zusammen
Man habe zudem vor Kurzem ein Joint Investigation Team (JIT) mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München I gebildet, teilte die Behörde weiters mit: „Dadurch ist es möglich, im Verfahrenskomplex unbürokratischer und effizienter grenzüberschreitend zu ermitteln.“
Konkreter Anlassfall sei ein „neuer Verfahrensstrang“, denn Benko wird nun auch Investmentbetrug beim „Projekt Franz“ am Bahnhofsplatz in München vorgeworfen. Er wird hier von den deutschen Behörden gemeinsam mit einer weiteren Person als Beschuldigter geführt. Sie sollen Verantwortliche eines ausländischen Staatsfonds veranlasst haben, mittels Anleihen in das Immobilienprojekt zu investieren. Tatsächlich soll der Anleiheerlös nicht zur Gänze in das vereinbarte Projekt investiert, sondern ein Großteil des Geldes zweckwidrig verwendet worden sein.
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