Österreichs Ski-Herren können die „Hex“ heuer nicht abschütteln! Tolle Fahrten gab es beim zweiten Kitz-Training und ein Dämpfer: Felix Hacker erlitt einen Kreuzbandriss und Trainer Marko Pfeifer eine überaus schmerzhafte Gallenstein-Kolik.
Rudi Nierlich – schau oba! „Wenn’s laft, dann laft’s“, hatte der 1991 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte Kult-Star einmal gesagt. Mit dem Nachsatz: „Und wenn’s nit laft, dann laft’s nit!“
Österreichs Herren-Speedteam kann davon ein Liedchen singen. Da schien die Un-Serie am Mittwoch gerade zu Ende zu gehen gab’s die nächste böse Watschn.Wie verhext!
Stefan Eichberger, der Überraschungs-Sechste von Gröden, war mit zweitbester Trainingszeit ins Ziel gekommen. Wieder so ein Tropfen Balsam auf die leidende Abfahrer-Seele der Alpenrepublik, die erstmals in der Geschichte ohne einen Sieg zum Hahnenkamm-Rennen gekommen ist, die in Wengen mit Vincent Kriechmayr ihre einzige Podiums-Garantie verletzt verloren hatte.
Und dann klopften bei den Trainings auf der Streif erst Stefan Babinsky am Dienstag (2.), dann Eichberger bei der Elite ganz vorne an. Und saugten das Selbstbewusstsein durch diese Platzierung gierig auf. „Es hat schon ganz gut funktioniert. Aber die Rennspannung hatte ich noch nicht“, ließ der 24-jährige Aufsteiger der Saison mit voller Brust die Medien wissen.
Doch während Eichberger im Ziel seine Ski abschnallte, schlug oben auf der Streif die Hex wieder zu, die Österreich auf den Schultern hockt: Felix Hacker (25), vierfacher Europacup-Sieger dieser Saison (3x Abfahrt, 1x Super-G), war gleich hinter Eichberger gestartet, bekam bei der Steilhang-Ausfahrt nach der 2. Zwischenzeit einen Schlag und konnte den Außenski nicht mehr belasten. Er blieb im Schnee liegen, der Hubschrauber musste den unerschrockenen Kärntner („Mir taugt’s voll auf der Streif“) abholen. Im Ziel war’s still geworden, jedem war klar, was die Bilder sagten: Das Kreuzband und der Meniskus im linken Knie hatten der Belastung Steilhang nicht standgehalten.
„Das schmerzt schon ziemlich“
„Das schmerzt schon ziemlich“, presste Eichberger hervor, als der Helikopter mit dem Kumpel über seinem Kopf hinweg ins Krankenhaus knatterte.
In fast einem Bruchteil einer Sekunde vom leichten Hochgefühl zurück auf den knallharten Boden der momentanen Realität.
Dieses Wechselbad der Gefühle kann einem schon aufs Gemüt schlagen. Und das hat es dem Herrenchef-Trainer Marko Pfeifer auch. Denn er erlitt in Kitzbühel eine überaus schmerzhafte Gallenstein-Kolik, musste operiert werden. Am Freitag will Pfeifer beim Super-G auf der Streif jedoch schon wieder zur Verfügung stehen.
Dass mit Daniel Hemetsberger als Trainingsviertem ein weiterer Österreicher vorne mitmischte und dass Raphael Haaser eventuell doch noch in Kitzbühel ein Comeback feiern will, ließ das Lachen der Hex wieder etwas leiser werden. G. Fraisl
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