„Er wird ein Raum für Begegnungen, Veranstaltungen und Erholung - ein Ort, der die Identität von Linz stärkt und für alle Menschen zugänglich ist“, betonten der geschäftsführende SP-Stadtvize Dietmar Prammer und Klimastadträtin Eva Schobesberger im Rahmen der Verkündung des Siegerprojekts zur Neugestaltung des Linzer Hauptplatzes.
Ende vergangenen Jahres präsentierte die Stadt das integrierte Innenstadtkonzept, das als Leitfaden für die zukünftige Entwicklung des zentralen Stadtgebiets dient. Es definiert klare Ziele, um die Innenstadt als multifunktionalen Lebensraum zu stärken. Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Vision, die Innenstadt nachhaltiger, barrierefreier und lebenswerter zu gestalten. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem Hauptplatz, der nicht nur als Veranstaltungsort und Treffpunkt fungiert, sondern auch als historisches Zentrum eine wesentliche Rolle spielt.
Märkte, Konzerte und andere Veranstaltungen, die den Hauptplatz mit Leben füllen, sollen auch in Zukunft erhalten bleiben und ihn weiterhin zu einem lebendigen Mittelpunkt für Linzer und Besucher machen.
Barrierefreiheit als zentrales Kriterium
Ziel des anonymisierten Wettbewerbs war es, innovative Vorschläge für die Umgestaltung des Linzer Hauptplatzes sowie kreative Ideen für den Übergangsbereich zur Nibelungenbrücke zu entwickeln. Dabei wurden die im Innenstadtkonzept definierten Ziele sowie weitere städtebauliche, verkehrliche und ökologische Aspekte berücksichtigt. Die Herstellung einer barrierefreien Gestaltung entsprechend den aktuellen Anforderungen war ein zentrales Kriterium.
Projekt einstimmig zum Sieger erklärt
Donnerstag wurde das Siegerprojekt des offenen Architekturwettbewerbs aus 34 Einreichungen präsentiert. Urheber ist schon wie beim Projekt für den Martin-Luther-Platz die 3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz-Luger-Zimmermann OG. „Es überzeugt durch seinen respektvollen Umgang mit der historischen Identität des Platzes, gepaart mit innovativen und nachhaltigen Konzepten, die den Bedürfnissen der Menschen in Linz gerecht werden“, betont der geschäftsführende SP-Vizebürgermeister Dietmar Prammer.
Zweitgrößter Platz Österreichs
Das prämierte Konzept zur Neugestaltung des Hauptplatzes zeichnet sich durch eine klare und zukunftsorientierte Vision aus. Der zentrale Gedanke ist die Schaffung eines Raums, der die Vergangenheit bewahrt und zugleich die Anforderungen der Gegenwart und Zukunft erfüllt. Der Linzer Hauptplatz, der zweitgrößte Platz Österreichs, gilt als unverzichtbarer Begegnungsraum für die Bewohner der Stadt gleichermaßen. Gleichzeitig ist er ein bedeutendes Bindeglied zwischen der Linzer Innenstadt und dem Stadtteil Linz-Urfahr. Seine Umgestaltung erfordert einerseits einen sorgsamen Umgang mit dem Bestand und andererseits die Implementierung neuer, zukunftsorientierter Maßnahmen.
Konzept setzt auf behutsame Eingriffe
„Es ist eine große Freude für uns, den Wettbewerb zur Neugestaltung des Linzer Hauptplatzes gewonnen zu haben. Unser Konzept setzt auf prägnante, aber behutsame Eingriffe, um die Identität des Hauptplatzes zu bewahren und gleichzeitig durch grüne Oasen und nachhaltige Gestaltungselemente die Aufenthaltsqualität zu steigern“, sagt Oliver Gachowetz, Büro 3:0 Landschaftsarchitektur. Das gestalterische Grundprinzip besteht darin, die beständige Mitte des Platzes zu erhalten und durch eine Randzone, die als neuer Saum bezeichnet wird, zu fassen.
Zwei Bänder aus Granitsteinpflaster
Ein Bestandteil ist ein Promenadensaum, der aus zwei Bändern aus langlebigem Granitsteinpflaster besteht. Diese ziehen sich beidseitig entlang der Fassaden und reichen bis zu den Brücken-Plateaus. Dieses identitätsstiftende Gestaltungselement lenkt den Bewegungsfluss von der Inneren Stadt über die Nibelungenbrücke und stärkt zugleich die Verbindung zum gegenüberliegenden Donauufer. Der Promenadensaum greift die ursprünglichen Strukturen auf, sorgt für eine klare Zonierung und bietet Platz für vielfältige Nutzungsfunktionen wie Gastronomie, Mobilität mit Fahrrädern und Scootern, sowie nutzungsoffene Zonen für Kunstausstellungen, Pop-Up-Schattenelemente und Baumneupflanzungen. Freibleibende Korridore schaffen Raum zum Flanieren, und die glatte Oberfläche gewährleistet durchgehende Barrierefreiheit.
Sitztreppen entstehen
Die Attraktivierung des Platzes umfasst auch Stadtplateaus vor den Brückenkopfgebäuden. Beidseitig entstehen durch die Anhebung des Geländeniveaus Vorplätze, die als Verbindungselemente zu den Brückenkopf-Terrassen dienen. Diese Plateaus sind Teil des Saumes und werden über Rampentreppen erschlossen. Durch die Niveauanhebung wird zusätzlicher Wurzelraum für Baumneupflanzungen über der Tiefgarage geschaffen. Von einer Sitztreppe aus können Besucher das Geschehen auf dem Platz überblicken.
Oase um den Neptunbrunnen
Rund um den Neptunbrunnen entsteht eine kühle Oase, die durch die Entsiegelung von etwa 400 Quadratmetern ermöglicht werden. Drei große Platanen sollen hier für angenehmen Schatten sorgen, während ein Schwammstadtaufbau unter der wassergebundenen Oberfläche die nachhaltige Versorgung der Bäume mit Luft und Wasser gewährleistet. Abnehmbare Sitzgelegenheiten und ein neu positionierter Trinkbrunnen schaffen einen einladenden Ort des Verweilens und Austauschs.
Schattenspendende Haltestellenüberdachung
Die Straßenbahnhaltestellen werden durch großzügige Flugdächer modernisiert, die Schutz vor Witterung bieten, die fehlende Beschattung dieser wichtigen Wartebereiche gewährleisten und zugleich einen Eindruck von Leichtigkeit und Offenheit vermitteln. Sie schaffen ausreichend Platz für Sitzgelegenheiten und sorgen für Komfort beim Warten auf die Straßenbahn.
Umsetzung ab 2026
In einem nächsten Schritt beabsichtigt die Stadt Linz eine Vergabe von Planungsleistungen an den Wettbewerbsgewinner. Der Wettbewerbsbeitrag dient als Basis für eine Vielzahl an Abstimmungen mit Fachplanern und Stakeholdern. Erste Umsetzungsschritte sind für das Jahr 2026 geplant.
„Ein Ort zum Wohlfühlen“
„Ich wünsche mir, dass der neue Hauptplatz ein Ort wird, an dem sich die Menschen wohlfühlen können – mit mehr Schatten und hochwertigen Aufenthaltsmöglichkeiten. Besonders die geplanten grünen Oasen, wie rund um den Neptunbrunnen sowie im Bereich vor den Brückenkopfgebäuden, werden nicht nur das Erscheinungsbild des Platzes bereichern, sondern vor allem spürbare Kühlungseffekte für heiße Tage schaffen und das Mikroklima verbessern. Es ist ein Projekt für die Menschen in unserer Stadt, das zeigt, wie Klimaanpassung und Stadtentwicklung Hand in Hand gehen können“, so Klimastadträtin Eva Schobesberger.
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