Die Gemeinderatswahl in Niederösterreich am 26. Jänner bringt nicht nur politische Diskussionen, sondern auch jede Menge Wahlgeschenke. Die Parteien setzen auf kreative Werbemittel. Von Kugelschreibern über Tragetaschen bis hin zu Lebkuchen und Gemüse. Doch wer fördert die heimische Wirtschaft?
Die ÖVP kombiniert zentrale Wahlgeschenke wie Feuerzeuge und Tragetaschen, die oft aus Kostengründen aus dem Ausland kommen, mit lokalen Besonderheiten. So stammen die beliebten Spielkarten von der österreichischen Traditionsfirma Piatnik und viele Gemeinden verteilen regionale Spezialitäten wie Milchprodukte, Lebkuchenherzen oder kleine Bäumchen. Allerdings gibt es keine zentrale Kontrolle, sodass der Anteil regionaler Produkte variiert.
Die FPÖ versucht sich mit anderen Ideen abzuheben: Buchstabennudeln aus Marchfelder Grieß, Holzkochlöffel aus Pöchlarn, Bezirk Melk, und regionales Gemüse wie Karotten und Erdäpfel, die mithilfe von Aktionen wie dem Gemüse-Traktor verteilt werden. Auch die Wahlplakate werden größtenteils in Österreich gedruckt, mit Ausnahme der Hohlkammerplakate, die aus Deutschland kommen.
Die Landespartei der SPÖ lässt den Gemeinden freie Hand bei der Auswahl der Wahlgeschenke, bietet ihnen aber einen zentralen Online-Shop mit Produkten von zwei regionalen Unternehmen an. Hier können Werbematerialien, wie Kugelschreiber bezogen werden. Auch die Plakate werden laut eigenen Aussagen direkt in Niederösterreich gedruckt.
Umweltbewusste Regionalität
Nachhaltigkeit steht bei den Grünen an erster Stelle. Von Schokokürbiskernen aus Bruck an der Leitha über Tee von der Firma Sonnentor bis zu Biobaumwolltaschen, die Fairtrade Standards entsprechen: Die Auswahl ist durchdacht. Plakate und Flyer werden im Waldviertel gedruckt und der regionale Ansatz wird konsequent verfolgt.
Die Neos setzen ebenfalls auf eine Kombination aus Regionalität und Nachhaltigkeit. Plakate werden in Leobersdorf gedruckt, Stofftaschen und Korkkugelschreiber kommen aus Wien. Der süßeste Hingucker: 20.000 Lebkuchen aus einer Manufaktur in Deutsch-Wagram, die im Wahlkampf verteilt werden.Dazu gibt es chlorfreie Taschentücher die den Anspruch auf nachhaltige Materialien zu setzen, untermauern.
Regionale Wirtschaft als Wahlgewinner
Trotz der Bemühungen der Parteien, regionale und nachhaltige Produkte einzusetzen, bleibt der wirtschaftliche Nutzen für niederösterreichische Betriebe unterschiedlich. Während manche Parteien gezielt lokale Unternehmen fördern, greifen andere für Standardprodukte auf günstigere Importe zurück. Klar ist: Mit einem stärkeren Fokus auf heimische Produkte könnten die Wahlgeschenke nicht nur die Wähler begeistern, sondern auch einen Beitrag zur Förderung der regionalen Wirtschaft leisten.
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